NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Euro hat im US-Handel seinen höchsten Stand seit September 2021 erreicht. Dank besser als erwarteter Konjunkturdaten aus Deutschland konnte die europäische Gemeinschaftswährung deutliche Tagesgewinne verzeichnen. Die Erwartungen an die Europäische Zentralbank bleiben stabil, während die US-Notenbank Fed im Fokus der Anleger steht.

Der Euro hat im US-Handel einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet und erreichte den höchsten Stand seit September 2021. Diese Entwicklung ist vor allem auf positive Konjunkturdaten aus Deutschland zurückzuführen, die die Erwartungen an die wirtschaftliche Erholung in der Eurozone stützen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt zu einem Kurs von 1,1870 US-Dollar gehandelt, nachdem sie im frühen europäischen Geschäft noch unter 1,18 Dollar notiert hatte.
Die positiven Signale aus Deutschland kamen vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), dessen Konjunkturerwartungen im September unerwartet gestiegen sind. Diese Entwicklung lässt darauf hoffen, dass die wirtschaftliche Erholung in den kommenden Quartalen an Fahrt gewinnen könnte. Allerdings trübt sich die Beurteilung der aktuellen Lage etwas ein, was auf anhaltende Unsicherheiten hinweist.
Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Helaba, kommentierte, dass der Anstieg des Erwartungssaldos Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung weckt. Die Zinssenkungserwartungen hinsichtlich der Europäischen Zentralbank (EZB) bleiben gedämpft, da die EZB zuletzt ihre Zinsen bestätigt hat. Experten gehen davon aus, dass auch auf der kommenden Sitzung im Oktober keine Leitzinssenkung erfolgen wird.
Während die EZB im Fokus der europäischen Märkte steht, richten Anleger ihr Augenmerk zunehmend auf die US-Notenbank Fed. Die jüngst veröffentlichten Einzelhandelsumsätze in den USA fielen besser aus als erwartet, was jedoch kaum Auswirkungen auf den Markt hatte. Ökonomen erwarten, dass die Fed an diesem Mittwoch eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bekanntgeben könnte. Dennoch bleibt eine kräftige Senkung der US-Leitzinsen unwahrscheinlich, da der Konsum weiterhin eine tragende Säule der US-Wirtschaft darstellt.
Der politische Druck auf die Fed bleibt hoch, insbesondere durch den Machtkampf zwischen US-Präsident Donald Trump und der US-Notenbank. Ein Berufungsgericht blockierte die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook, während der Senat die Ernennung von Stephen Miran, einem Trump-Vertrauten, als Gouverneur der Fed bestätigte. Diese Entwicklungen könnten die kommende Fed-Sitzung äußerst kontrovers gestalten.

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