BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Export von Prothesen aus Deutschland nach Russland hat im Jahr 2025 erheblich zugenommen, was wirtschaftliche Chancen bietet, aber auch ethische Fragen aufwirft. Während der Bedarf an Prothesen für kriegsversehrte Soldaten steigt, profitieren deutsche Unternehmen von einem lukrativen Markt. Doch die Frage bleibt, ob dies mit den moralischen Prinzipien vereinbar ist.

Die steigenden Exporte von Prothesen aus Deutschland nach Russland im Jahr 2025 werfen ein komplexes Bild von wirtschaftlichen Chancen und ethischen Herausforderungen auf. Während der Bedarf an Prothesen für kriegsversehrte Soldaten in Russland wächst, profitieren deutsche Unternehmen von einem lukrativen Markt. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Zahlen wider: Im ersten Halbjahr 2025 exportierte Deutschland Medizintechnik im Wert von 375 Millionen Euro nach Russland, ein Rekord seit Beginn des Konflikts.
Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Warengruppe „Prothesen und Waren der Prothetik“ um rund 40 Prozent. Diese Produkte sind von Sanktionen ausgenommen, um die Zivilbevölkerung nicht zusätzlich zu belasten. Doch es besteht die Sorge, dass ein erheblicher Teil dieser Produkte an verletzte Veteranen geht, die im Krieg eingesetzt wurden. Dies stellt ein Dilemma dar, da die Unterstützung der Kriegsversehrten des Aggressors im Widerspruch zu den politischen Sanktionen steht.
Ein Berliner Rehabilitationsmediziner, der anonym bleiben möchte, berichtet, dass ukrainische Patienten mit denselben Prothesenmodellen versorgt werden wie russische Soldaten. Diese Standardprodukte deutscher Hersteller sind weit verbreitet, und es ist allgemein bekannt, dass sie auch an Soldaten geliefert werden. Die offiziellen Zahlen bestätigen diesen Trend: Allein künstliche Gelenke im Wert von 22 Millionen Euro wurden im ersten Halbjahr 2025 nach Russland exportiert, ein Anstieg von fast 16 Prozent im Vergleich zu 2024.
Während große Unternehmen wie Siemens Healthineers betonen, dass ihr Umsatzanteil in Russland gesunken ist und keine russischen Militärkrankenhäuser beliefert werden, profitieren vor allem mittelständische Anbieter. Diese nutzen die humanitäre Ausnahme, um ihre Produkte zu exportieren. Branchenexperten vermuten, dass der Exportboom anhält, solange Medizintechnik von Sanktionen ausgenommen bleibt. Doch je länger der Krieg dauert, desto drängender wird die Frage, ob das Geschäft mit Prothesen für russische Kriegsversehrte wirklich ein humanitärer Akt oder ein Geschäft auf Kosten der eigenen Prinzipien ist.

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