FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Autoindustrie hat im vergangenen Jahr ihre Investitionen in Industrieroboter drastisch reduziert. Mit einem Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Branche den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Besonders betroffen sind die Automobilzulieferer, die ihre Installationen um 34 Prozent reduzierten.

Die deutsche Autoindustrie, einst Vorreiter in der Automatisierung, hat im vergangenen Jahr einen signifikanten Rückgang bei den Investitionen in Industrieroboter erlebt. Laut einem Bericht der International Federation of Robotics (IFR) wurden 2024 lediglich 7.000 neue Roboter installiert, was einem Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung markiert den niedrigsten Stand seit 15 Jahren und wirft Fragen über die Zukunft der Automatisierung in der Branche auf.
Besonders betroffen von diesem Rückgang sind die Automobilzulieferer, die ihre Roboterinstallationen um 34 Prozent auf 2.700 Einheiten reduzierten. Auch die Hersteller selbst verzeichneten einen Rückgang von 15 Prozent, mit nur noch 4.300 neuen Robotern. Diese Zahlen stehen im starken Kontrast zu den Investitionen des Jahres 2023, als die Branche durch Nachholeffekte aus der Corona-Zeit und Investitionen in E-Auto-Fabriken einen deutlichen Anstieg verzeichnete.
Ein Blick auf die europäische Automobilindustrie zeigt ähnliche Tendenzen. Länder wie Frankreich, Tschechien und Italien meldeten zweistellige Rückgänge bei den Roboterinstallationen. Spanien, das zweitgrößte Auto-Herstellerland in Europa, verzeichnete einen leichten Rückgang von einem Prozent. Eine Ausnahme bildet Ungarn, wo durch Großprojekte der Absatz von Industrierobotern vervierfacht wurde. Insgesamt sank die Zahl der in der europäischen Autoindustrie installierten Roboter um fünf Prozent auf 30.650 Einheiten.
Die Ursachen für diesen Rückgang sind vielfältig. Laut IFR-Generalsekretärin Susanne Bieller leidet die Automobilindustrie unter einem Absatzproblem, insbesondere bei E-Autos. Politische Unsicherheiten und ungünstige Investitionszyklen tragen ebenfalls zur Zurückhaltung bei. Zudem sind viele Werke der Zulieferer nicht ausgelastet, was auf den Gewinn drückt und Sparmaßnahmen erzwingt.
Während die Autoindustrie mit Herausforderungen kämpft, verzeichnen andere Branchen in Deutschland einen Aufschwung bei der Automatisierung. Die metallverarbeitende Industrie, die Chemie- und Kunststoffindustrie sowie die Elektroindustrie installierten im vergangenen Jahr erheblich mehr Roboter. Insgesamt waren 2024 rund 279.000 Roboter in der deutschen Industrie im Einsatz, was trotz des Rückgangs in der Autoindustrie das zweitbeste Ergebnis überhaupt darstellt.

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