BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Boston University hat aufgedeckt, warum unser Gehirn bestimmte Erinnerungen bevorzugt und andere scheinbar zufällig auswählt. Diese Forschung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Behandlung von Gedächtnisstörungen und die Bildungsstrategien haben.

Die Frage, warum manche Erinnerungen lebhaft bleiben, während andere verblassen, hat Wissenschaftler lange beschäftigt. Eine aktuelle Studie der Boston University bringt nun Licht in dieses Rätsel. Die Forschung zeigt, dass das Gehirn Erlebnisse nach ihrer emotionalen Bedeutung priorisiert. Dieser Prozess, den Wissenschaftler als ‘Gedächtnisverstärkung’ bezeichnen, erklärt, warum emotionale Ereignisse dazu führen, dass nahegelegene Erinnerungen stabilisiert und leichter abrufbar werden.
In der Studie wurden rund 650 Teilnehmer in zehn Experimenten untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass das Gehirn gezielt Erinnerungen stärkt, die in der Nähe emotional bedeutsamer Ereignisse auftreten. Diese Verstärkung erfolgt durch Veränderungen in der Gehirnaktivität, die durch emotionale Ereignisse ausgelöst werden. Ein Prinzip, das als ‘gestufte Priorisierung’ bekannt ist, beschreibt, dass Erinnerungen nach einem emotionalen Ereignis je nach dessen Intensität gestärkt werden. Ähnliche Erinnerungen vor einem Ereignis können ebenfalls gerettet werden, wenn sie Gemeinsamkeiten wie Farbe oder Thema aufweisen.
Die Erkenntnisse der Studie haben weitreichende Implikationen für den Alltag und das Lernen. Wissenschaftler glauben, dass emotionale Hinweise genutzt werden könnten, um verblassende Erinnerungen bei Menschen mit altersbedingtem Gedächtnisverlust zu retten. Diese Forschung könnte zukünftige Anwendungen im Gesundheitswesen ermöglichen, um Gedächtnisinterventionen zu verbessern. Im Bildungsbereich könnten fragile Konzepte besser verstanden werden, wenn sie mit emotional ansprechenden Materialien verknüpft werden.
Die Entschlüsselung, warum einige Erinnerungen haften bleiben, während andere verblassen, zeigt, dass das Gedächtnis nicht so zufällig ist, wie bisher angenommen. Es ist vielmehr selektiv und strategisch. Dieses Verständnis könnte eine Vielzahl von Anwendungen im Gesundheitswesen und in der Bildung eröffnen. Letztlich sind die Erinnerungen, die unser Gehirn auswählt, diejenigen, die mit emotionalen Ereignissen verknüpft sind.

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