NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein KI-Startup sorgt mit einer millionenschweren Werbekampagne in der New Yorker U-Bahn für Aufsehen. Die Kampagne bewirbt ein tragbares Gerät, das Einsamkeit bekämpfen soll, und löst sowohl Interesse als auch Kritik aus.

In der geschäftigen Unterwelt des New Yorker U-Bahn-Systems hat eine neue Werbekampagne die Aufmerksamkeit der Fahrgäste erregt und eine hitzige Debatte entfacht. Das KI-Startup Friend hat Plattformen und Waggons mit schlichten weißen Plakaten übersät, die für seinen tragbaren KI-Begleiter werben, ein anhängerähnliches Gerät, das ständige, einfühlsame Gespräche verspricht. Diese Kampagne, die über 1.000 Plattformplakate und digitale Anzeigen umfasst, hat laut Branchenberichten mehr als 1 Million US-Dollar gekostet. Dieser mutige Schritt unterstreicht, wie weit aufstrebende Technologieunternehmen gehen, um in einem überfüllten KI-Markt auf sich aufmerksam zu machen, in dem die Akzeptanz durch die Verbraucher trotz des Hypes ungleichmäßig bleibt.
Das von dem 22-jährigen Unternehmer Avi Schiffmann gegründete Unternehmen Friend zielt darauf ab, Einsamkeit mit seiner 99-Dollar-Halskette zu bekämpfen, die die Umgebung der Nutzer abhört und per Textnachricht antwortet. Schiffmann, der zuvor als Teenager eine virale COVID-19-Tracking-Website erstellt hatte, positioniert das Produkt als einen „Freund“, der immer da ist und auf fortschrittliche Sprachmodelle zurückgreift, um Kameradschaft zu simulieren. Doch die U-Bahn-Kampagne geht nicht nur um Sichtbarkeit; es ist ein kalkuliertes Risiko im Bereich der Außenwerbung, einem Sektor, der von Technologie-Startups wieder verstärkt genutzt wird.
Diese Ausgabe stellt einen erheblichen Teil der Ressourcen von Friend dar, insbesondere für ein Unternehmen, das Anfang dieses Jahres 2,5 Millionen US-Dollar an Startkapital aufgebracht hat. Beiträge auf X, ehemals Twitter, haben die Ironie hervorgehoben: Ein Nutzer bemerkte, dass das Startup zuvor 1,8 Millionen US-Dollar seines Anfangskapitals für die Sicherung des Domainnamens friend.com ausgegeben hatte, was wenig Spielraum für die Produktentwicklung ließ. Doch Schiffmann verteidigt die Strategie und erklärt, dass das U-Bahn-Publikum von Millionen eine unvergleichliche Sichtbarkeit in einer Stadt bietet, die vor potenziellen frühen Anwendern nur so wimmelt.
Die Kampagne fällt mit breiteren Trends in der KI-Monetarisierung zusammen, bei denen Unternehmen mit aggressivem Marketing experimentieren, um die Benutzerakquise voranzutreiben. Das Vorgehen von Friend hat jedoch Kritik für seine Unempfindlichkeit gegenüber den zunehmenden Bedenken über die Rolle der KI bei der menschlichen Isolation auf sich gezogen. Vandalismus ist nicht die einzige Gegenreaktion; die Stimmung in den sozialen Medien auf X zeigt eine Mischung aus Spott und Besorgnis, wobei Nutzer das Gerät als „KI-Müll“ bezeichnen und seine Datenschutzimplikationen in Frage stellen.
Kritiker argumentieren, dass dies ein tieferes Problem im KI-Sektor widerspiegelt: das Profitieren von gesellschaftlichen Schwächen wie Einsamkeit, ohne die Ursachen anzugehen. Der CEO von Friend kontert, dass das Gerät echte Verbindungen fördert, aber frühe Bewertungen deuten darauf hin, dass es eher eine Neuheit als eine Notwendigkeit ist, wobei die Auslieferung für Anfang nächsten Jahres geplant ist. Für Branchenbeobachter hebt diese Episode die Risiken von Kampagnen mit hoher Sichtbarkeit in sensiblen Technologiebereichen hervor. Wenn das Anhängergerät von Friend Anklang findet, könnte es solche Ausgaben rechtfertigen; andernfalls könnte es als warnendes Beispiel für Übertreibung in einer Branche dienen, die immer noch mit dem Vertrauen der Verbraucher zu kämpfen hat.

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