BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat angekündigt, den Support für Windows 10 bis Oktober 2026 zu verlängern. Diese Entscheidung stößt auf gemischte Reaktionen: Während Nutzer von der zusätzlichen Zeit profitieren, warnen Umweltschützer vor einem Anstieg des Elektroschrotts. Die Deutsche Umwelthilfe fordert gesetzliche Maßnahmen, um nachhaltige Lösungen zu fördern.

Microsoft hat kürzlich bekannt gegeben, dass der Support für Windows 10 bis zum 30. Oktober 2026 verlängert wird. Diese Entscheidung betrifft vor allem Privatnutzer in Europa und den USA, die ein weiteres Jahr kostenlose Sicherheitsupdates erhalten. Der offizielle Support sollte ursprünglich am 14. Oktober 2025 enden. Diese Verlängerung bietet Nutzern mehr Zeit, sich auf den Umstieg auf Windows 11 vorzubereiten, das jedoch höhere Hardware-Anforderungen stellt.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert diese Maßnahme scharf. Laut Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, verschiebt der einjährige Aufschub lediglich das Problem des wachsenden Elektroschrotts. Sie schätzt, dass rund 40 Prozent der Computer weltweit nicht auf Windows 11 aktualisiert werden können, was zu einem erheblichen Anstieg des Elektroschrotts führen könnte. Metz fordert die EU-Kommission auf, gesetzliche Vorgaben zu schaffen, die Hersteller zu längeren Update-Zeiträumen verpflichten.
Technisch gesehen stellt Windows 11 höhere Anforderungen an die Hardware, was viele ältere PCs ausschließt. Diese Entwicklung zwingt Nutzer, entweder neue Geräte zu kaufen oder auf alternative Betriebssysteme umzusteigen. Unternehmen hingegen müssen für erweiterte Sicherheitsupdates zahlen, was die Kosten für den Betrieb älterer Systeme erhöht. Diese Situation könnte den Druck auf Unternehmen erhöhen, ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren.
Die Verlängerung des Supports für Windows 10 bietet jedoch auch Chancen. Nutzer erhalten mehr Zeit, um ihre Systeme zu aktualisieren oder Alternativen zu prüfen. Gleichzeitig könnte der Druck auf Microsoft steigen, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Die Forderung der DUH nach einem Rechtsrahmen für längere Update-Zeiträume könnte langfristig zu einer Veränderung in der Softwareindustrie führen, die sowohl den Nutzern als auch der Umwelt zugutekommt.


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