WATERLOO / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher fordern ein Umdenken in der Gesundheitsmessung: Der Body-Mass-Index (BMI) wird als veraltet und diskriminierend kritisiert. Eine neue Studie zeigt, dass der BMI wichtige Gesundheitsaspekte ignoriert und zu Stigmatisierung führt. Stattdessen sollten ganzheitliche Gesundheitsindikatoren im Fokus stehen.

Der Body-Mass-Index (BMI) hat sich über Jahrzehnte hinweg als Standardmaßstab zur Beurteilung von Gesundheit etabliert. Doch immer mehr Forscher argumentieren, dass dieser Index nicht mehr zeitgemäß ist. Ursprünglich im 19. Jahrhundert entwickelt, um den ‘durchschnittlichen Mann’ statistisch zu erfassen, berücksichtigt der BMI weder die Verteilung von Körperfett noch Muskelmasse, Alter oder ethnische Unterschiede. Diese Einschränkungen führen dazu, dass der BMI oft ein verzerrtes Bild der Gesundheit eines Individuums vermittelt.
Eine aktuelle Studie der Universität Waterloo hebt hervor, dass der BMI nicht nur ungenau ist, sondern auch schädliche Konsequenzen haben kann. Er beeinflusst medizinische Entscheidungen und trägt zur Stigmatisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen bei, insbesondere von Menschen in rassifizierten, behinderten, älteren oder größeren Körpern. Die Forscher betonen, dass der BMI auf Annahmen basiert, die auf diskriminierenden Ideologien beruhen, und fordern, dass er nicht mehr als Gesundheitsmaßstab verwendet wird.
Stattdessen schlagen die Wissenschaftler vor, sich auf ganzheitlichere Gesundheitsindikatoren zu konzentrieren. Dazu gehören metabolische Gesundheitsindikatoren, Lebensstilfaktoren und Körperzusammensetzungsanalysen, die ein gerechteres Bild des Wohlbefindens bieten. Diese Ansätze könnten helfen, die Stigmatisierung zu reduzieren und den Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern.
Die Diskussion um den BMI ist Teil eines größeren Trends, der die Definition von Gesundheit neu überdenkt. In einer Zeit, in der zwei Drittel der Kanadier als übergewichtig oder fettleibig gelten, ist es entscheidend, die Art und Weise, wie wir Gesundheit messen, zu überdenken. Die Forscher der Universität Waterloo hoffen, dass ihre Studie als Katalysator für Veränderungen in der Gesundheitspolitik dient und zu einer inklusiveren und gerechteren Gesundheitsversorgung beiträgt.

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