LONDON (IT BOLTWISE) – Astronomen haben einen Einzelgänger-Planeten entdeckt, der mit einer beispiellosen Geschwindigkeit von sechs Milliarden Tonnen Gas und Staub pro Sekunde wächst. Diese Entdeckung bietet neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung solcher Himmelskörper und stellt bisherige Vorstellungen von Planeten in Frage.

Ein faszinierendes Phänomen im Weltall zieht derzeit die Aufmerksamkeit der Astronomen auf sich: Ein Einzelgänger-Planet, der frei im All schwebt und nicht an einen Stern gebunden ist, zeigt ein beispielloses Wachstum. Mit einer Rate von sechs Milliarden Tonnen Gas und Staub pro Sekunde verschlingt dieser Himmelskörper Material aus seiner Umgebung. Diese Entdeckung wurde durch das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) ermöglicht und liefert wertvolle Einblicke in die Entstehung und Entwicklung solcher Planeten.
Der Planet, der offiziell als Cha 1107-7626 bezeichnet wird, befindet sich im Sternbild Chamäleon, etwa 620 Lichtjahre von der Erde entfernt. Mit einer Masse, die fünf- bis zehnmal so groß ist wie die des Jupiters, befindet sich dieser Einzelgänger-Planet noch in der Entstehungsphase. Er wird von einer ihn umgebenden Scheibe aus Gas und Staub gespeist, ein Prozess, der als Akkretion bekannt ist. Diese Akkretionsrate ist die stärkste, die je bei einem Planeten gemessen wurde, und sie verläuft nicht gleichmäßig, wie die Forscher um Víctor Almendros-Abad herausfanden.
Interessanterweise zeigt die Untersuchung, dass magnetische Aktivitäten eine entscheidende Rolle beim massiven Einfall der Materie spielen. Dieses Phänomen wurde bisher nur bei Sternen beobachtet, was darauf hindeutet, dass selbst massearme Objekte über starke Magnetfelder verfügen können. Während des Akkretionsereignisses veränderte sich auch die chemische Zusammensetzung der Scheibe um den Planeten, wobei Wasserdampf nachgewiesen wurde – ein weiteres Phänomen, das bisher nur bei Sternen bekannt war.
Die Entdeckung dieses Einzelgänger-Planeten wirft neue Fragen über die Entstehung solcher Himmelskörper auf. Handelt es sich um massearme Objekte, die sich ähnlich wie Sterne bilden, oder um Riesenplaneten, die aus ihren Ursprungssystemen herausgeschleudert wurden? Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zumindest einige dieser Objekte einem ähnlichen Entstehungsweg wie Sterne folgen könnten. Diese Erkenntnisse verwischen die Grenze zwischen Sternen und Planeten und erlauben einen Blick in die frühesten Entwicklungsphasen von Einzelgänger-Planeten.
Die Herausforderung, frei schwebende Planeten zu entdecken, liegt in ihrer Lichtschwäche. Doch das im Bau befindliche Extremely Large Telescope (ELT) der ESO könnte dies ändern. Mit seinen leistungsstarken Instrumenten und dem riesigen Hauptspiegel wird es möglich sein, weitere dieser einsamen Planeten aufzuspüren und zu untersuchen. Diese Forschung könnte dazu beitragen, besser zu verstehen, inwiefern sie sternähnlich sind und wie fremde Welten in ihren frühesten Entwicklungsphasen aussehen könnten.

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