GENF / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm: Antibiotikaresistenzen entwickeln sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die moderne Medizin. Eine aktuelle Studie zeigt, dass weltweit jede sechste bakterielle Infektion resistent gegen gängige Antibiotika ist. Besonders betroffen sind Regionen mit schwachen Gesundheitssystemen, was die globale Gesundheitskrise weiter verschärft.

Die zunehmende Verbreitung von Antibiotikaresistenzen stellt eine ernsthafte Bedrohung für die globale Gesundheit dar. Laut einer aktuellen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 16 Prozent der im Labor nachgewiesenen bakteriellen Infektionen resistent gegen Antibiotika. Diese Entwicklung könnte die moderne Medizin erheblich beeinträchtigen, da viele gängige Behandlungen unwirksam werden.
Die WHO-Studie, die Daten aus über 100 Ländern analysiert, zeigt, dass die Resistenzraten bei mehr als 40 Prozent der untersuchten Bakterien-Antibiotika-Kombinationen dramatisch angestiegen sind. Besonders besorgniserregend sind die regionalen Unterschiede: In Südostasien und dem östlichen Mittelmeerraum sind bereits ein Drittel der gemeldeten Infektionen resistent, was auf schwache Gesundheitssysteme in diesen Regionen zurückzuführen ist.
Zu den Hauptverursachern der Resistenzen gehören Bakterien wie E. coli und K. pneumoniae, bei denen gängige Antibiotika in vielen Fällen nicht mehr wirken. In einigen afrikanischen Ländern erreichen die Resistenzen sogar über 70 Prozent, was zu schwerwiegenden Komplikationen wie Sepsis und Organversagen führen kann. Zwar gibt es alternative, jedoch teurere Antibiotika, deren Zugang in ärmeren Regionen jedoch stark eingeschränkt ist.
Die WHO fordert daher dringend mehr Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika. Experten wie Mathias W. Pletz vom Universitätsklinikum Jena warnen vor einem Rückfall ins “präantibiotische Zeitalter”, in dem selbst Routineeingriffe lebensgefährlich werden könnten. Annemarie Käsbohrer vom Bundesinstitut für Risikobewertung betont die globalen Implikationen der Resistenzausbreitung, die nicht an geografischen Grenzen haltmacht.
Patienten können jedoch auch selbst zur Bekämpfung der Resistenzen beitragen. Durch verbesserte Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und den Einsatz von Desinfektionsmitteln kann das Infektionsrisiko gesenkt werden. Zudem ist es wichtig, Antibiotika nur dann einzusetzen, wenn sie wirklich notwendig sind, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern.

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