LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die Verbindung zwischen Verhaltenssymptomen und der täglichen Funktionsfähigkeit von Menschen mit Alzheimer. Forscher fanden heraus, dass anhaltende Apathie, gekennzeichnet durch verminderte Motivation und reduzierte emotionale Beteiligung, zu einem schnelleren Verlust der Unabhängigkeit führt.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass Apathie ein starker Prädiktor für den funktionalen Abbau bei Alzheimer-Patienten ist. Diese Erkenntnis könnte erhebliche Auswirkungen auf die klinische Praxis haben, da sie darauf hindeutet, dass Apathie ein frühes Warnzeichen für den Verlust der Unabhängigkeit sein könnte. Alzheimer ist eine fortschreitende Gehirnerkrankung, die Gedächtnis, Denken und Verhalten beeinträchtigt. Während Gedächtnisverlust das bekannteste Symptom ist, erleben viele Betroffene auch Veränderungen in Stimmung und Verhalten, die als neuropsychiatrische Symptome bekannt sind.

Die Forscher analysierten Daten des National Alzheimer’s Coordinating Center, um zu verstehen, wie Verhaltenssymptome den Verlauf der Alzheimer-Krankheit beeinflussen. Sie untersuchten, ob bestimmte Symptome oder Symptomcluster mit unterschiedlichen Raten des Funktionsverlusts verbunden sind. Besonders Apathie erwies sich als starker Indikator für einen schnelleren Abbau der funktionalen Fähigkeiten.

Die Studie umfasste fast 9.800 Teilnehmer, die zu Beginn entweder an einer leichten kognitiven Beeinträchtigung oder an Alzheimer litten. Die Teilnehmer wurden über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren beobachtet. Die Forscher verwendeten den Functional Assessment Questionnaire, um die alltägliche Funktionsfähigkeit zu bewerten. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit anhaltender Apathie schneller an Unabhängigkeit verloren als diejenigen ohne dieses Symptom.

Interessanterweise war Apathie nicht nur bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz ein Problem, sondern auch bei solchen mit milder kognitiver Beeinträchtigung. Dies deutet darauf hin, dass Apathie ein früher und unabhängiger Prädiktor für den funktionalen Abbau sein könnte. Andere Symptome wie Depression oder Reizbarkeit waren weniger stark mit einem schnellen Abbau verbunden, wenn Apathie berücksichtigt wurde.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Kliniker bei der Behandlung von Alzheimer-Patienten besonders auf Anzeichen von Apathie achten sollten. Während Symptome wie Agitation oder Halluzinationen oft mehr Aufmerksamkeit erregen, könnte Apathie einen konsistenteren Einfluss auf die Fähigkeit einer Person haben, unabhängig zu funktionieren.

Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin. Die Teilnehmer stammten aus spezialisierten Forschungszentren und waren im Allgemeinen gebildeter und gesünder als die allgemeine Bevölkerung. Dennoch bietet die große Stichprobengröße und die detaillierte Symptomerfassung starke Unterstützung für die Schlussfolgerung, dass Apathie eine bedeutende Rolle beim funktionalen Abbau spielt.

Diese Erkenntnisse könnten praktische Implikationen haben. Da Apathie relativ leicht in klinischen Umgebungen zu beobachten und zu messen ist, könnte ihre frühzeitige Erkennung helfen, Personen mit einem höheren Risiko für den Verlust der Unabhängigkeit zu identifizieren und eine Gelegenheit für Interventionen bieten.

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Apathie als Schlüsselindikator für den Fortschritt bei Alzheimer
Apathie als Schlüsselindikator für den Fortschritt bei Alzheimer (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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