DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat entschieden, dass die Bafin im Wirecard-Skandal rechtmäßig gehandelt hat. Eine Aktionärin, die Schadenersatz forderte, ging leer aus. Diese Entscheidung wirft Fragen zur Rolle der Finanzaufsicht auf, insbesondere im Hinblick auf die Maßnahmen, die während des Zusammenbruchs von Wirecard ergriffen wurden.

In einem bedeutenden Urteil hat das Oberlandesgericht Düsseldorf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) im Zusammenhang mit dem Wirecard-Skandal entlastet. Die Entscheidung fiel zugunsten der Bafin, die von einer Aktionärin auf Schadenersatz verklagt worden war. Diese hatte argumentiert, dass die Maßnahmen der Bafin, insbesondere das Verbot von Leerverkäufen und die Strafanzeige gegen Journalisten, eine trügerische Sicherheit über die finanzielle Lage von Wirecard vermittelt hätten.
Der Zusammenbruch von Wirecard im Jahr 2020, der durch eine massive Bilanzfälschung ausgelöst wurde, hatte weitreichende Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Die Klägerin behauptete, dass sie aufgrund der von der Bafin ergriffenen Maßnahmen weitere Aktien des Unternehmens erworben habe, was zu erheblichen finanziellen Verlusten führte. Das Gericht befand jedoch, dass die Maßnahmen der Bafin keine schuldhafte Amtspflichtverletzung darstellten.
Das Leerverkaufsverbot, so das Gericht, sei eine vertretbare Maßnahme gewesen, um Spekulationen und potenzielle Angriffsszenarien zu verhindern. Die Bafin habe mit diesem Verbot keine Aussage über die Glaubwürdigkeit der gegen Wirecard erhobenen Vorwürfe getroffen. Diese Einschätzung wurde von der Klägerin als spekulativ bezeichnet, da sie der Meinung war, dass der Verzicht auf solche Maßnahmen das Unternehmen früher in eine Abwärtsspirale hätte schicken können.
Obwohl die Revision nicht zugelassen wurde, hat die Klägerin die Möglichkeit, eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof einzulegen. Angesichts der Tatsache, dass der Bundesgerichtshof bereits ähnliche Klagen anderer Wirecard-Anleger abgewiesen hat, bleibt abzuwarten, ob sie diesen Weg beschreiten wird. Diese Entscheidung wirft erneut die Frage auf, wie effektiv die Aufsichtsmaßnahmen der Bafin in der Vergangenheit waren und welche Lehren für die Zukunft gezogen werden können.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Dozent Tourismusmanagement Technologien und KI (m/w/d)
Teamleiter Beratung - KI und Prozessoptimierung (m/w/d)

Senior Software Architect Conversational AI (all genders)

Senior Manager Daten und KI-Governance (m/w/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Bafin im Wirecard-Skandal: Gericht bestätigt rechtmäßiges Handeln" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Bafin im Wirecard-Skandal: Gericht bestätigt rechtmäßiges Handeln" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Bafin im Wirecard-Skandal: Gericht bestätigt rechtmäßiges Handeln« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!