MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Freistaat Bayern hat einen bedeutenden Schritt in der deutschen Innovationspolitik unternommen, indem er gemeinnützigen Stiftungen erlaubt, bis zu fünf Prozent ihres Vermögens in Venture-Capital-Fonds zu investieren. Diese Entscheidung könnte als Wendepunkt für die deutsche Innovationslandschaft gelten und setzt ein starkes Signal an den Rest der Republik.
Die Entscheidung des Bayerischen Landtags, gemeinnützigen Stiftungen die Investition in Venture-Capital-Fonds zu ermöglichen, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der deutschen Innovationspolitik. Diese Maßnahme, die am 23. Juli 2025 auf Antrag von CSU und Freien Wählern beschlossen wurde, könnte als Weckruf für andere Bundesländer dienen, die bisher zögerlich in der Umsetzung solcher Maßnahmen waren.
Bislang herrschte in Deutschland große Unsicherheit darüber, ob gemeinnützige Stiftungen in Venture-Capital investieren dürfen, ohne ihre Gemeinnützigkeit zu gefährden. Diese Unsicherheit führte dazu, dass viele Stiftungen sich aus Angst vor steuerlichen Nachteilen oder Reputationsrisiken zurückhielten. Bayern hat nun einen klaren rechtlichen Rahmen geschaffen, der es Stiftungen erlaubt, bis zu fünf Prozent ihres Vermögens über Fondsstrukturen in Venture Capital zu investieren, ohne dass dies die Gemeinnützigkeit gefährdet.
Diese Entscheidung ist kein isoliertes Experiment, sondern entspricht gängiger Praxis in anderen Innovationsstandorten weltweit. In Ländern wie den USA oder Skandinavien ist es üblich, dass Stiftungen und Pensionsfonds langfristiges Kapital für Tech- und DeepTech-Investitionen bereitstellen. Diese Art von Kapital ist entscheidend für die Förderung von Innovationen und die Unterstützung von Startups in ihrer Wachstumsphase.
Die Bedeutung dieser Entscheidung liegt nicht nur in der rechtlichen Öffnung, sondern auch in der Signalwirkung, die sie für den Rest Deutschlands hat. Wenn nur ein Bundesland ernsthaft zukunftsgerichtete Kapitalpolitik betreibt, könnte Bayern zum Vorreiter werden, was den Zusammenhalt der Innovationslandschaft gefährden könnte. Es ist daher wichtig, dass andere Bundesländer diesem Beispiel folgen und ähnliche Maßnahmen ergreifen.
Die Freigabe von Investitionen für bayerische Stiftungen wird nicht über Nacht Milliarden freisetzen, aber sie stellt einen dringend benötigten Paradigmenwechsel dar. Sie zeigt, dass der Staat handeln kann, wenn er will, und dass solche Maßnahmen notwendig sind, um im globalen Wettbewerb nicht den Anschluss zu verlieren. Die Entscheidung könnte dazu beitragen, dass Kapital dorthin fließt, wo neue Technologien entstehen und gesellschaftlicher Fortschritt möglich ist.
Insgesamt ist der Schritt Bayerns ein wichtiger Impuls für die deutsche Innovationspolitik. Er zeigt, dass Risikokapital nicht der Feind der Stabilität ist, sondern eine Voraussetzung für Fortschritt im digitalen Zeitalter. Es bleibt zu hoffen, dass andere Bundesländer diesem Beispiel folgen und ebenfalls die notwendigen Schritte unternehmen, um die Kapitalbasis für Startups zu stärken und die Rahmenbedingungen zu modernisieren.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

AI Engineer / Data Scientist (m/w/d)

(Senior) Technology-Consultant (w/m/d) - Fokus: SAP BTP und AI

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Duales Studium Informatik/Künstliche Intelligenz (B.Sc.), Campusmodell Sindelfingen/Stuttgart 2026 (w/m/d)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Bayerns Vorstoß in der Innovationspolitik: Ein Wendepunkt für Deutschland?" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Bayerns Vorstoß in der Innovationspolitik: Ein Wendepunkt für Deutschland?" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Bayerns Vorstoß in der Innovationspolitik: Ein Wendepunkt für Deutschland?« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!