HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Berenberg-Bank, eine der ältesten Privatbanken Deutschlands, steht vor einer Herausforderung, die ihre ambitionierten Pläne im Fondsmarkt auf die Probe stellt. Trotz eines vielversprechenden Starts mit hochkarätigen Fondsmanagern und einer klaren Wachstumsstrategie, sieht sich die Bank nun mit erheblichen Mittelabflüssen und enttäuschenden Renditen konfrontiert.
Die Berenberg-Bank hatte sich mit ihrer Fondsstrategie das Ziel gesetzt, den deutschen Markt zu revolutionieren. Mit prominenten Namen wie Henning Gebhardt und Matthias Born an Bord, wollte die Bank eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den etablierten Marktführern werden. Doch die Realität sieht anders aus. Zwischen 2022 und 2025 zogen Investoren rund 2,5 Milliarden Euro ab, was die Bank in eine schwierige Lage bringt.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist die Performance der Fonds. Laut der Ratingagentur Morningstar schnitten nur sieben von zwanzig Fonds mit einer fünfjährigen Historie besser ab als ihre Vergleichsindizes. Besonders enttäuschend war die Entwicklung der Flaggschiff-Fonds der Wachstumsinitiative. Der Eurozone Focus Fonds erzielte in fünf Jahren lediglich ein Plus von 15 Prozent, während ein ETF auf den Euro Stoxx 50 im gleichen Zeitraum 113 Prozent erreichte.
Berenberg-Gesellschafter Hendrik Riehmer verteidigt den eingeschlagenen Weg und betont, dass der “Quality-Growth-Ansatz” langfristig vielversprechend sei. Er führt die schwache Performance auf makroökonomische Veränderungen seit 2022 zurück, wie die Inflation und die Zinswende. Doch Marktbeobachter sehen das Problem eher in der Titelauswahl der Fondsmanager.
Der Begriff “Quality-Growth” wird von Branchenexperten kritisch betrachtet. Sie argumentieren, dass es sich dabei oft um ein schillerndes Marketing-Label handelt, das inhaltlich wenig trennscharf ist. Die harte Wahrheit könnte sein, dass die Manager schlicht zu oft danebengegriffen haben. Auch neue Fondsprodukte wie der Multi Asset Balanced konnten die Anleger nicht überzeugen.
Trotz der Herausforderungen bleibt die Berenberg-Bank optimistisch. Riehmer betont, dass man am Fondsgeschäft festhalte und neue Strategien plane, um das Portfolio zu erweitern. Der Fokus soll künftig auf dem Gesundheitssektor, Schwellenländern und Übernahme-Situationen liegen. Ob dies ausreicht, um das verlorene Vertrauen und Kapital zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.
Die nackten Zahlen sprechen derzeit gegen Berenberg, und der deutsche Fondsmarkt verzeiht selten zweimal. Es bleibt spannend zu beobachten, ob die Bank ihre Strategie anpassen kann, um in einem hart umkämpften Markt zu bestehen.
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