LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung von Videospielen ist oft ein komplexer und herausfordernder Prozess, der von strategischen Entscheidungen und Marktanforderungen geprägt ist. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Geschichte von BioWare, einem renommierten Entwicklerstudio, das für seine Rollenspiele bekannt ist. In den letzten Jahren stand BioWare vor der Herausforderung, das ambitionierte Projekt Anthem zu realisieren, während gleichzeitig die Fortsetzung der beliebten Dragon Age-Reihe in der Entwicklung war.
Die Entwicklung von Anthem, einem ambitionierten Live-Service-Spiel von BioWare, war von Anfang an mit Herausforderungen behaftet. Ursprünglich unter dem Codenamen Dylan bekannt, sollte Anthem eine neue Ära für BioWare einläuten, indem es die erzählerische Tiefe des Studios mit einem modernen, immer online verfügbaren Geschäftsmodell kombinierte. Diese Vision wurde von Casey Hudson, einem erfahrenen Mass Effect-Regisseur, vorangetrieben. Doch wie sich herausstellte, gelang es dem Team nicht, die ursprünglichen Ideen vollständig in das fertige Spiel zu integrieren.
Ein entscheidender Moment in der Entwicklungsgeschichte von Anthem war die Entscheidung von Electronic Arts (EA), das Spiel nicht zu verschieben, um Dragon Age 4 den Vortritt zu lassen. Mark Darrah, ein ehemaliger Executive Producer bei BioWare, argumentierte, dass es sinnvoller gewesen wäre, Dragon Age 4 zuerst zu veröffentlichen. Diese Entscheidung hätte möglicherweise beiden Projekten mehr Zeit zur Reife gegeben und die Qualität der Spiele verbessert.
Die ursprüngliche Vision für Anthem beinhaltete eine neue Art des Geschichtenerzählens, die BioWare in die Lage versetzen sollte, die Einnahmen eines FIFA-Titels zu erzielen. Doch die Umsetzung dieser Vision stieß auf zahlreiche Hindernisse, darunter technische Schwierigkeiten mit der Frostbite-Engine von EA und ein Mangel an klarer Führung, nachdem Hudson das Studio verließ. Diese Probleme führten zu einer Identitätskrise innerhalb des Studios, die sich auch auf andere Projekte wie Dragon Age: The Veilguard auswirkte.
Ein weiterer Aspekt, der die Entwicklung von Anthem beeinflusste, war die interne Kommunikation innerhalb von BioWare. Ein Video, das die Notwendigkeit einer Veränderung des Studios betonte, wurde dem gesamten Team gezeigt und führte zu Verunsicherung und Unzufriedenheit. Viele Mitarbeiter, die an traditionellen BioWare-RPGs arbeiteten, fühlten sich von der neuen Richtung des Studios entfremdet.
Die Entscheidung, Anthem nicht zu verschieben, um Dragon Age 4 den Vortritt zu lassen, bleibt ein umstrittenes Thema. Während Darrah argumentiert, dass eine solche Entscheidung beiden Projekten zugutekommen hätte können, bleibt unklar, welche Argumente gegen diese Strategie sprachen. Die Auswirkungen dieser Entscheidungen sind bis heute spürbar, da BioWare weiterhin mit den Folgen der Entwicklung von Anthem und den mehrfachen Neustarts von Dragon Age 4 zu kämpfen hat.
In der Rückschau zeigt sich, dass die Herausforderungen, vor denen BioWare stand, nicht nur technischer Natur waren, sondern auch mit der strategischen Ausrichtung des Studios und den Erwartungen der Führungsebene zusammenhingen. Die Geschichte von Anthem und Dragon Age 4 ist ein Beispiel dafür, wie komplex und vielschichtig die Entwicklung von Videospielen sein kann und welche Rolle strategische Entscheidungen dabei spielen.

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