LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie der National Institutes of Health (NIH) zeigt, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln nun durch die Analyse von Blut- und Urinproben verfolgt werden kann.
Die National Institutes of Health (NIH) haben eine bedeutende Weiterentwicklung in der Ernährungsforschung vorgestellt: Die Möglichkeit, den Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln durch die Analyse von Blut- und Urinproben zu verfolgen. Diese Methode, die in der Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht wurde, bietet eine objektive Alternative zu herkömmlichen Ernährungsprotokollen, die oft durch ungenaue Erinnerungen oder fehlerhafte Berichte verfälscht werden.
Im Zentrum der Forschung stehen sogenannte Poly-Metaboliten-Scores, die als molekulare Fingerabdrücke dienen und aus Blut- und Urinproben gewonnen werden. Diese Scores ermöglichen es, den Anteil der Energie, die eine Person aus stark verarbeiteten Lebensmitteln bezieht, präzise zu schätzen. Die Studie stützt sich auf Daten aus einer 12-monatigen Beobachtungsstudie mit 718 US-amerikanischen Erwachsenen sowie einem kontrollierten Ernährungsexperiment mit 20 Freiwilligen im NIH Clinical Center.
Durch den Einsatz von maschinellem Lernen analysierten die Forscher über 1.000 verschiedene Metaboliten – Stoffwechselprodukte – und identifizierten wiederkehrende chemische Signaturen, die mit einem hohen Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln in Verbindung stehen. Diese biologischen Marker sind nicht auf spezifische Produkte wie Limonaden oder Tiefkühlgerichte beschränkt, sondern identifizieren vielmehr Stoffwechselmuster, die auf einen regelmäßigen Konsum solcher Lebensmittel hinweisen.
Stark verarbeitete Lebensmittel, die in der Studie als industriell hergestellte, verzehrfertige oder aufwärmbare Produkte definiert werden, machen in den USA mittlerweile fast 60 % der gesamten Kalorienaufnahme aus. Diese Produkte sind oft kalorienreich, aber arm an essenziellen Nährstoffen, was ihre gesundheitlichen Auswirkungen besonders problematisch macht.
Die Forschung eröffnet neue Möglichkeiten für die Analyse archivierter biologischer Proben aus früheren Studien, um die Qualität der Ernährung rückblickend zu bewerten, selbst wenn die damaligen Ernährungsprotokolle unvollständig waren. Darüber hinaus könnte diese Methode helfen, Zusammenhänge zwischen dem Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln und langfristigen Gesundheitsrisiken wie Krebs, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen.
Die Forscher empfehlen, die Analyse auf jüngere Altersgruppen und nicht-westliche Ernährungsweisen auszuweiten, um die Zuverlässigkeit der Scores über verschiedene Esskulturen und Verarbeitungsgrade hinweg zu gewährleisten. Diese Arbeit ist Teil des intramuralen Programms am National Cancer Institute der NIH und wurde im NIH Clinical Center, dem weltweit größten spezialisierten biomedizinischen Forschungskrankenhaus, durchgeführt.
Da sich immer mehr Teile der Welt in Richtung industrialisierter Lebensmittelsysteme bewegen, könnte die Fähigkeit, die Nahrungsaufnahme aus biologischen Proben zu entschlüsseln, die Art und Weise verändern, wie wir Ernährung studieren und regulieren. Kevin Hall, Mitautor der Studie, betont die Herausforderungen, die mit der Rückkehr zu frischen Lebensmitteln verbunden sind, da unsere Lebensmittelsysteme zunehmend auf stark verarbeitete Produkte ausgerichtet sind.
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