LONDON (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass chronische Schmerzen die Art und Weise verändern können, wie das Gehirn Bestrafungen verarbeitet. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis und die Behandlung von chronischen Schmerzzuständen haben.
Chronische Schmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das die Lebensqualität vieler Menschen erheblich beeinträchtigen kann. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass Menschen mit chronischen Schmerzen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Bestrafungen aufweisen. Diese Erkenntnis könnte neue Ansätze in der Schmerztherapie eröffnen.
Die Studie, die im Fachjournal Brain veröffentlicht wurde, untersuchte Erwachsene mit chronischer entzündlicher Arthritis. Diese Patienten zeigten eine verstärkte neuronale Aktivität in bestimmten Gehirnregionen, die mit Bestrafungsvorhersagefehlern in Verbindung stehen. Diese Regionen umfassen den rechten posterioren Insularkortex, das Putamen, das Pallidum und den dorsolateralen präfrontalen Kortex.
Chronische Schmerzen und Müdigkeit treten häufig gemeinsam auf und können die tägliche Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Diese Symptome können durch verschiedene medizinische Probleme verursacht werden, wie Fibromyalgie oder Autoimmunerkrankungen. Schmerzen und Müdigkeit verstärken sich oft gegenseitig, was zu einem Teufelskreis führen kann.
Die Forscher um Flavia Mancini wollten herausfinden, ob Menschen mit chronischen Schmerzen und Müdigkeit unterschiedliche Muster bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Belohnungen und Verluste zeigen. Dabei wurde festgestellt, dass die Fähigkeit, positive Ergebnisse zu verfolgen und negative zu vermeiden, durch chronische Schmerzen und Müdigkeit verändert sein könnte.
In der Studie wurden 29 Patienten mit chronischer entzündlicher Arthritis und 28 gesunde Kontrollpersonen untersucht. Die Teilnehmer führten eine Entscheidungsaufgabe durch, während ihre Gehirnaktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gemessen wurde. Diese Aufgabe ermöglichte es den Forschern, die Lernprozesse für Belohnungen und Bestrafungen zu isolieren.
Die Ergebnisse zeigten, dass Patienten mit chronischen Schmerzen empfindlicher auf Bestrafungen reagierten. Diese erhöhte Empfindlichkeit spiegelte sich in einer stärkeren Gehirnaktivität wider, wenn die Ergebnisse von ihren Erwartungen abwichen. Diese Aktivität war besonders im rechten posterioren Insularkortex ausgeprägt, der für die Verarbeitung körperlicher Empfindungen wie Schmerz verantwortlich ist.
Die Studie trägt zum Verständnis der neuronalen Grundlagen und psychologischen Konsequenzen chronischer Schmerzen bei. Es ist jedoch zu beachten, dass alle Studienteilnehmer an entzündlicher Arthritis litten. Die Ergebnisse könnten bei anderen chronischen Schmerzzuständen unterschiedlich ausfallen.
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