LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der University College London (UCL) zeigt, dass Depressionen und Einsamkeit bei Menschen mittleren und höheren Alters Jahre vor dem Auftreten chronischer Schmerzen zunehmen können.
Eine umfassende Untersuchung der University College London (UCL) hat aufgedeckt, dass depressive Symptome und Einsamkeit bei Menschen über 50 Jahren bereits bis zu acht Jahre vor dem Auftreten chronischer Schmerzen zunehmen können. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass psychische Gesundheit eine kausale Rolle bei späteren körperlichen Beschwerden spielen könnte. Die Studie hebt hervor, dass Erwachsene ohne Schmerzen im gleichen Zeitraum eine relativ stabile emotionale Gesundheit aufwiesen.
Die Forscher analysierten Daten von 3.668 Erwachsenen über 50, die häufig moderate bis starke Schmerzen erlebten, und verglichen diese mit einer gleich großen Gruppe ohne Schmerzen. Interessanterweise zeigte sich, dass depressive Symptome in der Schmerzgruppe in den acht Jahren vor dem Schmerzbeginn rapide zunahmen, ihren Höhepunkt beim Schmerzbeginn erreichten und danach hoch blieben. Im Gegensatz dazu waren depressive Symptome in der Nicht-Schmerzgruppe weniger ausgeprägt und relativ konstant.
Ein ähnlicher Trend wurde für Einsamkeit festgestellt, die sowohl in den Jahren vor als auch nach dem Schmerzbeginn zunahm, während sie in der Nicht-Schmerzgruppe niedrig und relativ konstant blieb. Die Forscher fanden heraus, dass die Zunahme der depressiven Symptome besonders bei Menschen mit niedrigerem Bildungs- und Einkommensniveau ausgeprägt war, was auf einen Mangel an Ressourcen für die Unterstützung der psychischen Gesundheit und Schmerzbewältigung hinweist.
Dr. Mikaela Bloomberg von der UCL betont die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Schmerzbehandlung, der auch psychosoziale Interventionen umfasst. Depressionen und Einsamkeit könnten durch die Erhöhung von Stress und Entzündungen zu Schmerzen beitragen. Zudem könnten sie die Schmerzempfindlichkeit durch Veränderungen der Immunantworten und der autonomen Nervenfunktionen erhöhen.
Die Studie basiert auf Daten der English Longitudinal Study of Ageing (ELSA), die über 21 Jahre hinweg erhoben wurden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass frühzeitige psychische und soziale Unterstützung das Potenzial haben, Schmerzen zu reduzieren oder zu verzögern, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen mit weniger sozioökonomischen Ressourcen.
Die Forscher fanden keinen signifikanten Unterschied in der sozialen Isolation zwischen den Schmerz- und Nicht-Schmerzgruppen, was darauf hindeutet, dass die Qualität der Beziehungen wichtiger sein könnte als die Quantität. Die Studie legt nahe, dass zukünftige Forschungen untersuchen sollten, ob ähnliche Ergebnisse auch für jüngere Gruppen und ethnisch diversere Populationen gelten.
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