BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Zukunft digitaler Spiele und deren Verfügbarkeit nach dem Ende offizieller Serverdienste gewinnt an Fahrt. Eine EU-Bürgerinitiative fordert gesetzliche Regelungen, um sicherzustellen, dass digital erworbene Spiele auch nach der Abschaltung von Servern spielbar bleiben. Doch die europäische Spielebranche zeigt sich skeptisch gegenüber solchen Verpflichtungen.
Die EU-Bürgerinitiative Stop Killing Games hat sich zum Ziel gesetzt, das Recht auf private Server für ältere Spiele gesetzlich zu verankern. Bis Anfang Juni 2025 haben über eine Million Menschen die Onlinepetition unterzeichnet, die darauf abzielt, dass digital gekaufte Spiele auch nach der Abschaltung offizieller Server weiterhin spielbar bleiben. Dies könnte durch verpflichtende Offline-Modi oder die Bereitstellung privater Server erreicht werden.
Der Branchenverband Video Games Europe, der bis 2023 als Interactive Software Federation of Europe (ISFE) bekannt war, hat sich nun zu dieser Petition geäußert. Der Verband erkennt an, dass das Thema viele Menschen emotional bewegt und respektiert das Anliegen der Spieler. Gleichzeitig betont er jedoch, dass die Entscheidung zur Abschaltung von Onlinediensten nie leichtfertig getroffen werde. Solche Schritte seien notwendig, wenn ein Titel wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sei, etwa aufgrund sinkender Spielerzahlen oder veralteter Infrastruktur.
Besonders kritisch sieht der Verband die in der Petition geforderten gesetzlichen Verpflichtungen. Technische Besonderheiten, Lizenzfragen, Sicherheitsbedenken und Datenschutzauflagen könnten einer Umsetzung entgegenstehen. Die Einführung von verpflichtenden Offline-Modi oder die Freigabe von Serverdaten sei laut Verband nicht in jedem Fall realisierbar. Zudem würden entsprechende Regelungen den Entwicklungsaufwand erhöhen und den kreativen Spielraum insbesondere bei Onlinegames einschränken.
Video Games Europe verweist darauf, dass die Branche bereits geltende Verbraucherschutzgesetze einhalte, etwa durch frühzeitige Information über geplante Abschaltungen. Der Verband signalisiert zudem Bereitschaft zum Dialog mit politischen Institutionen, um über mögliche Lösungsansätze zu sprechen. Die Initiative Stop Killing Games hingegen will weiterhin auf eine gesetzliche Regelung hinwirken und plant, bis Ende Juli 2025 insgesamt 1,4 Millionen Unterschriften zu sammeln, um das Thema formell auf die Agenda der EU-Kommission zu bringen.
Der Verband Video Games Europe hat seinen Sitz in Brüssel und versteht sich als Interessenvertretung der europäischen Spielbranche. Er vertritt nationale Industrieverbände sowie große Publisher wie Nintendo, Sony, Microsoft, Ubisoft und Electronic Arts. Nach eigenen Angaben repräsentiert Video Games Europe Unternehmen, die zusammen über 99 Prozent des europäischen Marktes abdecken.
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