BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Wirtschaft hat im zweiten Quartal 2025 einen leichten Rückgang verzeichnet, was auf den anhaltenden Handelskonflikt mit den USA zurückzuführen ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 um 0,1 Prozent geschrumpft ist. Experten hatten diesen Rückgang bereits erwartet, da der Handelskonflikt mit den USA die wirtschaftliche Entwicklung stark beeinflusst. Besonders die Investitionen in Ausrüstungen und Bauten sind zurückgegangen, während die privaten und staatlichen Konsumausgaben leicht gestiegen sind.
Im ersten Quartal des Jahres hatte es noch ein leichtes Wachstum von 0,3 Prozent gegeben, was auf Vorzieheffekte und die späte Lage des Osterfestes zurückgeführt wird. Der DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater betont, dass die Unsicherheiten durch die Zollpolitik der USA die deutsche Konjunktur stark beeinflusst haben. Die Verhandlungen zwischen der EU-Kommission und der US-Regierung führten zu asymmetrischen Zöllen von 15 Prozent auf EU-Importe, was die wirtschaftliche Lage weiter belastet.
Besonders betroffen sind die deutschen Autoexporte, die seit April mit 27,5 Prozent Zoll belegt sind und ab August auf 15 Prozent sinken sollen. Diese Zölle könnten das deutsche BIP um 0,15 Prozent verringern, so das Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Die Zölle verteuern europäische Waren in den USA, was zu einer verringerten Nachfrage führt und als Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung gesehen wird.
Die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sind erheblich, wie Bundeskanzler Friedrich Merz einräumt. Unternehmen, die stark auf den US-Markt angewiesen sind, wie die Autoindustrie und der Maschinenbau, erwarten negative Folgen. Lisandra Flach vom ifo Zentrum für Außenwirtschaft in München prognostiziert einen negativen Effekt von minus 0,2 Prozent auf das BIP.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach dem Zollabkommen jedoch optimistischer. Die geringeren Zollsätze könnten ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent ermöglichen. Die Bundesbank berichtet von einer aufgehellten Stimmung in der Wirtschaft, jedoch bleibt die Binnennachfrage schwach, und konkrete Aufträge lassen auf sich warten.
Im Vergleich zu anderen großen Euro-Ländern schnitt Deutschland im zweiten Quartal schlechter ab. Frankreich und Spanien verzeichneten ein Wachstum von 0,3 bzw. 0,7 Prozent, während Italien ebenfalls einen Rückgang von 0,1 Prozent erlebte. Die Eurozone insgesamt konnte jedoch ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent verzeichnen, was auf Sondereffekte zurückzuführen ist.
Für das kommende Jahr zeigt sich Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer verhalten optimistisch. Er erwartet ein starkes Wachstum von 1,4 Prozent, da die Investitionen der Bundesregierung einen Schub für die Wirtschaft geben könnten. Die Unsicherheiten durch den Handelskonflikt bleiben jedoch bestehen und könnten die wirtschaftliche Erholung weiterhin belasten.

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