BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern den Arbeitsmarkt in Deutschland grundlegend. Während Millionen von Arbeitsplätzen wegfallen, entstehen gleichzeitig neue Chancen in der Digitalwirtschaft. Doch die Geschlechterrollen in der Tech-Branche bleiben unausgewogen, was zu systemischen Verzerrungen führen kann.

Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) haben tiefgreifende Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt. Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) werden bis 2040 etwa vier Millionen Arbeitsplätze wegfallen. Ein Drittel dieser Entwicklung ist auf demografische Veränderungen zurückzuführen, während der Rest durch die Automatisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt bedingt ist. Interessanterweise entstehen jedoch auch 3,1 Millionen neue Arbeitsplätze, von denen 2,5 Millionen direkt mit dem Strukturwandel durch die Digitalisierung verbunden sind.
Die Einführung neuer Technologien verändert nicht nur bestehende Tätigkeiten, sondern schafft auch neue Berufsfelder. Besonders in der Digitalwirtschaft sind die Möglichkeiten vielfältig. Dennoch bleibt die Verteilung der Geschlechter in diesen neuen Bereichen unausgewogen. Männer dominieren in prestigeträchtigen Feldern wie Engineering und KI-Entwicklung, während Frauen häufiger in Datenanalytik und Forschung tätig sind. Diese Ungleichheit spiegelt sich auch in der Besetzung von Stellen wider, die KI-Kenntnisse erfordern. In Deutschland sind 74 Prozent dieser Positionen mit Männern besetzt, was nur von Belgien innerhalb Europas übertroffen wird.
Die ungleiche Geschlechterverteilung in der Tech-Branche hat weitreichende Folgen. Da KI-Systeme oft die Lebensrealitäten ihrer Entwickler widerspiegeln, können verzerrte Datensätze zu fehlerhaften Ergebnissen führen. Ein prominentes Beispiel für solche Verzerrungen ist der Einsatz von Crashtest-Dummies in den USA, bei dem lange Zeit schwangere Frauen nicht berücksichtigt wurden. Erst ab 1996 wurden entsprechende Tests durchgeführt, was zu wichtigen Erkenntnissen über die Sicherheit von Sicherheitsgurten führte.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlagen Experten verschiedene Maßnahmen vor. Das Frauenhofer Institut empfiehlt Unternehmen, auf Diversity-Programme, flexible Arbeitsmodelle und interdisziplinäre Teams zu setzen, um die Teilhabe von Frauen in der KI zu fördern. Gewerkschaften könnten zudem eine wichtige Rolle spielen, indem sie sich an die digitale Arbeitswelt anpassen und Arbeitnehmervertretungen Zugang zu relevanten Daten erhalten. Ein Tarifvertrag bleibt jedoch das zuverlässigste Mittel, um Beschäftigte gegen Diskriminierung zu schützen.

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