SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Liquidität der Federal Reserve, einst ein riesiges Reservoir, schrumpft rapide. Der Rückgang des Reverse-Repo-Facilitys könnte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben, da Investoren zunehmend in US-Staatsanleihen investieren. Diese Entwicklung könnte zu Marktverwerfungen führen, ähnlich wie 2019, als ein plötzlicher Mangel an Reserven die Zinssätze in die Höhe trieb.

Die Federal Reserve hat in den letzten Jahren mit ihrer Overnight-Reverse-Repurchase-Facility (RRP) ein wichtiges Instrument zur Steuerung der Liquidität im Finanzsystem geschaffen. Diese Einrichtung diente als sicherer Hafen für überschüssige Gelder von Geldmarktfonds und institutionellen Investoren, indem sie kurzfristige Renditen bot, die oft attraktiver waren als die von Banken. Doch nun, da das Volumen dieser Einlagen von seinem Höchststand von 2,7 Billionen US-Dollar auf nahezu null gesunken ist, stellt sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte haben könnte.
Ein Großteil der Gelder, die zuvor in der RRP-Facility geparkt waren, ist in US-Staatsanleihen geflossen. Diese bieten derzeit leicht höhere Renditen als die RRP-Facility, was sie für Investoren attraktiver macht. Seit Juli haben Geldmarktfonds kontinuierlich Kapital aus der Fed in diese Anleihen umgeleitet. Diese Verschiebung könnte jedoch Risiken bergen, insbesondere wenn die Bankreserven zu schnell sinken. Ein ähnliches Szenario ereignete sich im September 2019, als ein plötzlicher Mangel an Reserven die Übernacht-Repo-Sätze auf fast 10 % ansteigen ließ und die Fed gezwungen war, mit Notfallliquidität einzugreifen.
Die aktuelle Situation erinnert daran, dass ein Mangel an Liquidität schnell zu Spannungen auf den Märkten führen kann. Die schwindenden RRP-Bestände sind daher nicht nur eine technische Fußnote, sondern könnten einen Wendepunkt für die Finanzmärkte darstellen. Während die Fed weiterhin die Entwicklungen beobachtet, bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte anpassen werden und ob weitere Interventionen erforderlich sein werden.
Interessanterweise zeigt sich der Unternehmensanleihemarkt unbeeindruckt von diesen Entwicklungen. Hochzinsanleihen, die sich wie Wachstumsaktien verhalten, könnten in diesem Umfeld weiterhin attraktiv bleiben, insbesondere angesichts eines Anstiegs der Unternehmensinsolvenzen. Diese Dynamik könnte Investoren neue Chancen bieten, während sie gleichzeitig die Risiken im Auge behalten müssen.

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