MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entstehung kreativer Metaphern ist ein faszinierender Prozess, der tief in den neuronalen Aktivitäten unseres Gehirns verwurzelt ist. Eine aktuelle Studie der Universität von Arizona hat nun aufgedeckt, wie sich diese Aktivitäten im Laufe der Zeit verändern, um kreative Gedanken zu fördern.
Die Fähigkeit, kreative Metaphern zu generieren, ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Denkens und der Kommunikation. Eine neue Studie hat gezeigt, dass unser Gehirn während dieses Prozesses durch verschiedene Muster neuronaler Aktivität wechselt. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung, die Elektroenzephalographie (EEG) und fortschrittliche Modellierungstechniken nutzte, um die Dynamik der Gehirnaktivität zu verfolgen.
Frühere Forschungen haben sich auf kreative Aufgaben wie die Generierung alternativer Verwendungen oder das Erzählen von Geschichten konzentriert. Doch die Mechanismen, die speziell bei der Metapherngenerierung im Gehirn ablaufen, waren bislang weniger erforscht. Die Studie der Universität von Arizona hat nun gezeigt, dass die kreativsten Metaphern mit einer spezifischen Abfolge von Gehirnzuständen verbunden sind.
Zu Beginn des Prozesses zeigte sich eine erhöhte Aktivität in einem Gehirnzustand, der durch Alpha-Band-Synchronisation gekennzeichnet ist. Diese Synchronisation ist typischerweise mit einem internen Fokus und der Unterdrückung irrelevanter sensorischer Eingaben verbunden. Später im Prozess kehrte sich dieses Muster um, und die Alpha-Band-Desynchronisation wurde prominenter, was auf eine erhöhte Erregung oder eine Verschiebung der Aufmerksamkeit hinweist.
Die Forscher verwendeten ein verstecktes Markov-Modell, um sechs unterschiedliche Gehirnzustände zu identifizieren, durch die die Teilnehmer während der Metapherngenerierung wechselten. Diese Zustände wurden durch Muster neuronaler Oszillationen definiert, die sich über verschiedene Frequenzbänder erstrecken. Die Studie ergab, dass die Zeit, die in jedem Zustand verbracht wurde, die Neuheit und Angemessenheit der generierten Metaphern vorhersagte.
Interessanterweise zeigte sich, dass für Metaphern, die von den Teilnehmern als besonders neu bewertet wurden, auch die Zeit im Alpha-Desynchronisationszustand eine Rolle spielte. Dies deutet darauf hin, dass das Gehirn gegen Ende des Generierungsprozesses in einen Zustand erhöhter Bereitschaft übergeht, um die kreative Idee zu finalisieren.
Die Studie hebt auch die Bedeutung dynamischer Modellierungsansätze hervor, um den Fluss der Gehirnaktivität über die Zeit zu erfassen. Traditionelle EEG-Analysen, die Signale über Versuche oder Zeitfenster mitteln, können die Abfolge mentaler Ereignisse während des anhaltenden Denkens verschleiern. Durch die Verwendung eines versteckten Markov-Modells konnten die Forscher diese überlappenden Prozesse entwirren und besser verstehen, wie das Gehirn komplexe kognitive Aufgaben wie die Metapherngenerierung orchestriert.
Obwohl die Ergebnisse die Rolle von Alpha-Oszillationen bei der Kreativität unterstützen, sind die Befunde zur Gamma-Band-Aktivität noch vorläufig und bedürfen weiterer Untersuchungen. Die Studie legt nahe, dass übermäßige Gamma-Aktivität, die möglicherweise auf extern gerichtete Aufmerksamkeit oder sensorische Verarbeitung hinweist, die internen Denkprozesse stören könnte, die für kreative Ideenfindung erforderlich sind.
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