MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung, dass körpereigene Cannabinoide eine Schlüsselrolle bei der Regulierung von Angstreaktionen spielen, könnte neue Wege in der Behandlung von Angststörungen eröffnen. Insbesondere das Endocannabinoid 2-AG hat sich als vielversprechendes Ziel für zukünftige Therapien herausgestellt.

Die jüngsten Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass das körpereigene Cannabinoid 2-AG eine entscheidende Rolle bei der Regulierung von Angstreaktionen spielt. Diese Entdeckung könnte insbesondere für Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und Angststörungen von großer Bedeutung sein. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass niedrige 2-AG-Spiegel sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen mit übertriebenen oder verallgemeinerten Angstreaktionen auf harmlose Reize verbunden sind.

Die Fähigkeit des Gehirns, echte Bedrohungen von harmlosen Signalen zu unterscheiden, scheint durch 2-AG unterstützt zu werden. Dieses Endocannabinoid fungiert als natürlicher Filter für Angst und könnte somit ein vielversprechendes Ziel für neue, effektivere Behandlungen von Angststörungen darstellen. Forscher von der Northwestern University haben in einer Studie, die im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht wurde, diese Zusammenhänge näher untersucht.

Die Studie, die von Luis Rosas-Vidal, MD, PhD, geleitet wurde, zeigt, dass das Endocannabinoid-System, das die gleichen Rezeptoren wie Marihuana anspricht, die Freisetzung von Neurotransmittern im Körper reguliert. Insbesondere 2-AG wurde als entscheidend für die Regulierung von Angst- und Stressreaktionen identifiziert. Die Forscher verwendeten eine Kombination aus Blutuntersuchungen und neuroimaging, um die Beziehung zwischen 2-AG-Spiegeln und Angstreaktionen zu untersuchen.

In Experimenten mit Mäusen, die über verminderte 2-AG-Spiegel verfügten, wurde festgestellt, dass diese Tiere erhöhte Angstreaktionen zeigten. Mithilfe von Fiber-Photometrie-Ansätzen konnten die Forscher feststellen, dass eine höhere Generalisierung der Angst mit einer geringeren Aktivität des Endocannabinoid-Systems im Gehirn verbunden war. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine Blockierung von 2-AG zu einer Überverallgemeinerung von Angstreaktionen führt.

Die Forscher arbeiteten auch mit Wissenschaftlern der University of Calgary und der Linköping University zusammen, um die Beziehung zwischen 2-AG-Spiegeln im Blut und der Angstgeneralisierung bei menschlichen Probanden zu untersuchen. Auch hier zeigte sich, dass niedrigere 2-AG-Spiegel mit einer höheren Generalisierung von Angstreaktionen verbunden waren. Diese Erkenntnisse unterstreichen die zentrale Rolle von Endocannabinoiden bei der Regulierung von Angstreaktionen und identifizieren 2-AG als potenzielles Ziel für Angsttherapien.

Die Forscher planen, die Signalübertragung von Cannabinoiden in verschiedenen Neuronentypen weiter zu untersuchen, um die Mechanismen der Generalisierung besser zu verstehen. Diese Art von Studien ist von großer Bedeutung für die Psychiatrie, da sie ein besseres Verständnis dafür liefern, wie psychiatrische Störungen entstehen und welche potenziellen Behandlungen in der Zukunft möglich sind.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie
Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
65 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
131 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie".
Stichwörter 2-ag Angst Endocannabinoid Gehirn Geist Gesundheit Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Ptbs
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Endocannabinoide als Hoffnungsträger in der Angsttherapie« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    422 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs