Enthüllung des EU-KI-Gesetzes: Ein Weckruf für Unternehmen und Innovationstreiber - IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence

BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der kürzlich erfolgte Leak der finalen Version des EU-KI-Gesetzes (EU AI Act) hat für Unruhe gesorgt. Während die Annahme des Gesetzes nun gesichert scheint, befürchten Kritiker, dass die neuen Regelungen Innovationen hemmen könnten.

Der Leak der endgültigen Fassung des EU-KI-Gesetzes, der kürzlich durch Luca Bertuzzi, den Tech-Redakteur von Euractiv, erfolgte, hat weitreichende Folgen. Mit der Enthüllung aller 892 Seiten des Gesetzes sowie einer konsolidierten Version von Laura Caroli, einer Beraterin des Europäischen Parlaments, sind letzte Zweifel an der Verabschiedung des Gesetzes ausgeräumt.

Für Unternehmen und Organisationen bedeutet dies eine dringende Notwendigkeit, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten. Experten wie Enza Iannopollo, Hauptanalystin bei der Unternehmensberatung Forrester, raten dazu, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. „Das EU-KI-Gesetz wird in Kürze Rechtskraft erlangen“, warnt Iannopollo. „Wichtiger noch: Der Leak ist ein Weckruf für Organisationen, jetzt mit den Vorbereitungen zu beginnen. Zukünftige Änderungen am Text werden den Kern des Gesetzes nicht beeinflussen.“

Einige Bestimmungen des Gesetzes werden früher durchsetzbar sein als andere. Iannopollo empfiehlt, den Zeitplan für die Durchsetzung des Gesetzes genau zu studieren. Organisationen müssen diese Zeit nutzen, um eine KI-Compliance-Taskforce zu bilden, einen Fahrplan zur rechtzeitigen Einhaltung der Compliance zu erstellen und die Arbeit an den komplexesten Aspekten des EU-KI-Gesetzes zu priorisieren.

Überblick über die Schlüsselelemente des EU-KI-Gesetzes

Anwendungsbereich: Das KI-Gesetz gilt für Entitäten, die in der EU an der Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung von KI-Systemen beteiligt sind. Es umfasst Anbieter, Betreiber, Importeure, Händler, Hersteller und betroffene Personen.

  • Verbotene KI-Praktiken: Die Vorschriften zielen darauf ab, Individuen vor potentiellem Schaden zu schützen, indem sie mehrere verbotene KI-Praktiken definieren. Dazu gehört die Verhinderung des Einsatzes von KI-Systemen, die subliminale Techniken verwenden oder zu erheblichem Schaden führen. Auch die Nutzung von KI-Systemen, die aufgrund von Alter, Behinderung oder spezifischen sozialen und wirtschaftlichen Situationen ausnutzen, ist untersagt.
  • Wesentliche Änderungen: Der durchgesickerte Text enthält auch wichtige Änderungen in der Verordnung, einschließlich neuer Ausnahmeklauseln und anderer bedeutender Modifikationen.
  • Inkrafttreten und Phasen: Das KI-Gesetz tritt am 20. Tag nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Es gibt verschiedene Phasen, in denen unterschiedliche Teile des Gesetzes in Kraft treten. Beispielsweise werden die Verpflichtungen für Hochrisiko-KI-Systeme erst 36 Monate nach Inkrafttreten anwendbar sein.
  • Sicherheitsvorkehrungen und Bußgelder: Das Gesetz setzt Regeln für große, leistungsfähige KI-Modelle, um sicherzustellen, dass sie keine systemischen Risiken für die Union darstellen, und bietet starke Sicherheitsvorkehrungen. Es legt auch Bußgelder fest, die von 35 Millionen Euro oder 7 % des weltweiten Umsatzes bis zu 7,5 Millionen Euro oder 1,5 % des Umsatzes reichen.

Die globalen Auswirkungen des Gesetzes sind ebenfalls von Bedeutung. Organisationen außerhalb der Europäischen Union müssen sich ebenfalls in Bewegung setzen, da die Regelung extraterritoriale Anwendungen hat und jeden Sektor betreffen könnte. Nicht nur EU-Technologieunternehmen müssen die Regeln befolgen.

Joe Jones, Direktor für Forschung und Einblicke bei der International Association of Privacy Professionals, hebt hervor, dass mit dem zunehmenden Einsatz von KI-Technologien und einem reifer werdenden Governance-Ökosystem viele Organisationen spezielle KI-Governance-Abteilungen und -Personal einrichten werden.

Diese zusätzlichen Anforderungen bergen jedoch auch Risiken für die Zukunft der europäischen Technologiebranche. Wenn die Regelung zu übermäßigen Belastungen und einem risikoaversen Umfeld führt, könnte dies die Vorteile der KI einschränken. Dr. Andreas Splittgerber, Partner bei der globalen Anwaltskanzlei Reed Smith, äußert Bedenken: „Es ist nicht überraschend, dass das Gesetz viele Details enthält, und wir hoffen, dass es sich nicht als ein ‚EU-Innovationsstopper‘ herausstellt.“

Trotz dieser Bedenken bleibt die Tatsache bestehen, dass die EU kurz davor steht, ein wegweisendes Gesetz in der KI-Gesetzgebung zu verabschieden. Diese Entwicklung wird zweifellos einen bedeutenden Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Künstliche Intelligenz weltweit geregelt wird.

Leak des EU-KI-Gesetzes: Ein Weckruf für Organisationen und Innovationstreiber
Leak des EU-KI-Gesetzes: Ein Weckruf für Organisationen und Innovationstreiber (Foto:Leonardo, IT BOLTWISE)

Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe einer Künstlichen Intelligenz generiert worden sein.



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