MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Astronomen in Großbritannien und Portugal haben erstmals starke Hinweise auf einen Exoplaneten entdeckt, der in einer ungewöhnlichen, senkrechten Umlaufbahn um ein binäres System von Braunen Zwergen kreist. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis von planetaren Systemen erheblich erweitern.

Die Entdeckung eines Exoplaneten, der in einer nahezu senkrechten Umlaufbahn um ein binäres System von Braunen Zwergen kreist, stellt eine bemerkenswerte Erweiterung unseres Wissens über planetare Systeme dar. Forscher unter der Leitung von Tom Baycroft, einem Doktoranden an der Universität Birmingham, haben mithilfe des Very Large Telescope (VLT) der ESO Hinweise auf diese ungewöhnliche Konstellation gefunden. Diese Entdeckung könnte erklären, warum sich die Orientierung der Umlaufbahn der beiden Braunen Zwerge verändert.
Im Gegensatz zu den meisten bisher beobachteten Exoplaneten, die in der gleichen Ebene wie ihre Wirtssterne kreisen, könnte dieser Exoplanet in einem Winkel von 90 Grad zur Umlaufbahn der Braunen Zwerge stehen. Solche polaren Umlaufbahnen wurden bisher nur theoretisch angenommen, und die Entdeckung könnte neue Einblicke in die Dynamik von planetaren Systemen bieten.
Das untersuchte System, bekannt als 2M1510, befindet sich etwa 120 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die beiden Braunen Zwerge sind relativ jung, etwa 45 Millionen Jahre alt, und haben Massen, die etwa 18-mal so groß sind wie die des Jupiters. Besonders interessant ist, dass sie sich gegenseitig verdecken, was es den Forschern ermöglicht, ihre Massen und Radien genau zu bestimmen.
Während der Analyse der Daten des VLT fiel den Forschern eine ungewöhnliche Veränderung in der Umlaufbahn der Braunen Zwerge auf. Diese Veränderung, bekannt als Apsidale Präzession, ist vergleichbar mit der Umlaufbahn des Merkur um die Sonne, jedoch in entgegengesetzter Richtung. Dies deutet darauf hin, dass ein dritter Körper, möglicherweise ein Exoplanet, die Ursache für diese Präzession ist.
Die Forscher vermuten, dass dieser Exoplanet eine Masse zwischen 10 und 100 Erdmassen haben könnte. Obwohl die genauen Eigenschaften des Planeten noch unklar sind, bestätigen die Ergebnisse die Möglichkeit, dass polare Exoplaneten in circumbinären Umlaufbahnen existieren. Diese Entdeckung könnte zukünftige Beobachtungen leiten und unser Verständnis von planetaren Systemen erweitern.
Tom Baycroft kommentiert: „Diese Ergebnisse zeigen, wie vielfältig die Konfigurationen von planetaren Systemen sein können und eröffnen neue Wege für Studien, die untersuchen, wie häufig solche polaren Umlaufbahnen sind.“ Die vollständigen Beobachtungen sind in der Fachzeitschrift Science Advances beschrieben.

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