LONDON (IT BOLTWISE) – Sicherheitsforscher haben bösartige Pakete in den npm-, Python- und Ruby-Ökosystemen entdeckt, die Discord als Kommando- und Kontrollkanal nutzen, um gestohlene Daten zu übertragen. Diese Pakete nutzen Discord-Webhooks, um Daten an von Angreifern kontrollierte Kanäle zu senden, was die Sicherheitslage für Entwickler erheblich verschärft.

In der Welt der Softwareentwicklung sind Sicherheitsbedrohungen allgegenwärtig, und jüngste Entdeckungen von Sicherheitsforschern werfen ein neues Licht auf die Gefahren, die von bösartigen Paketen in beliebten Entwicklerplattformen ausgehen. Diese Pakete, die in den npm-, Python- und Ruby-Ökosystemen gefunden wurden, nutzen Discord als Kommando- und Kontrollkanal, um gestohlene Daten an von Angreifern kontrollierte Webhooks zu senden. Discord-Webhooks ermöglichen es, Nachrichten an Kanäle zu senden, ohne dass ein Bot-Benutzer oder eine Authentifizierung erforderlich ist, was sie zu einem attraktiven Mechanismus für Angreifer macht, um Daten zu exfiltrieren.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist das npm-Paket mysql-dumpdiscord, das Inhalte von Entwicklerkonfigurationsdateien wie config.json und .env an einen Discord-Webhook sendet. Ein weiteres Paket, nodejs.discord, nutzt einen Discord-Webhook, um wahrscheinlich Warnungen zu protokollieren, was an sich nicht bösartig ist. In der Python-Welt wurden Pakete wie malinssx, malicus und maliinn entdeckt, die Discord als C2-Server verwenden, indem sie bei jeder Installation eine HTTP-Anfrage an einen Kanal senden. Auch im RubyGems-Ökosystem gibt es mit sqlcommenter_rails ein Paket, das Hostinformationen sammelt und an einen festgelegten Discord-Webhook sendet.
Die Nutzung von Discord-Webhooks als C2-Kanäle hat erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von Supply-Chain-Angriffen. Da sie kostenlos und schnell sind, vermeiden Bedrohungsakteure die Notwendigkeit, ihre eigene Infrastruktur zu hosten und zu warten. Zudem fügen sie sich oft nahtlos in regulären Code und Firewall-Regeln ein, was eine Exfiltration selbst von gesicherten Opfern ermöglicht. Besonders gefährlich wird es, wenn diese bösartigen Pakete mit Installations-Hooks oder Build-Skripten kombiniert werden, da sie dann unbemerkt sensible Informationen von Entwicklerrechnern und CI-Runnern abgreifen können.
Diese Enthüllungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem auch die Aktivitäten nordkoreanischer Bedrohungsakteure im Rahmen der Contagious Interview-Kampagne aufgedeckt wurden. Diese Akteure haben über 338 bösartige Pakete veröffentlicht, die Malware-Familien wie HexEval und XORIndex verbreiten. Die Kampagne zielt auf Web3-, Kryptowährungs- und Blockchain-Entwickler sowie auf Arbeitssuchende im technischen Sektor ab, die auf Plattformen wie LinkedIn mit lukrativen Angeboten angesprochen werden. Die Opfer werden dann angewiesen, ein Repository zu klonen, das ein bösartiges Paket referenziert, das als Stealer fungiert, um sensible Daten zu erbeuten.

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