Früherkennung von Darmkrebs: Mehr Diagnosen durch erweiterte Vorsorge

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Früherkennung von Darmkrebs hat durch die Ausweitung der Vorsorgeuntersuchungen bei jüngeren Erwachsenen einen bedeutenden Schub erhalten. Neue Forschungsergebnisse der American Cancer Society zeigen, dass die Senkung des empfohlenen Alters für Darmkrebsvorsorge von 50 auf 45 Jahre zu einem Anstieg der Diagnosen im Frühstadium geführt hat.

Die jüngsten Studien der American Cancer Society, veröffentlicht im Journal of the American Medical Association, verdeutlichen einen signifikanten Anstieg der Darmkrebsvorsorge bei Personen im Alter von 45 bis 49 Jahren. Diese Entwicklung ist auf die Anpassung der Empfehlungen zur Früherkennung zurückzuführen, die nun ein früheres Screening für Erwachsene mit durchschnittlichem Risiko vorsehen. Zwischen 2019 und 2023 stieg die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen in dieser Altersgruppe um beeindruckende 62 %.

Die Senkung des empfohlenen Alters für die Darmkrebsvorsorge von 50 auf 45 Jahre wurde 2018 von der American Cancer Society und 2021 von der U.S. Preventive Services Task Force beschlossen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Früherkennung von Darmkrebs zu verbessern und die Heilungschancen zu erhöhen. Dr. Jon LaPook, Gastroenterologe und medizinischer Korrespondent, betont, dass die Heilungschancen bei einer frühzeitigen Diagnose über 90 % liegen.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die erhöhte Vorsorge zu einem Anstieg der Diagnosen im Frühstadium geführt hat. Elizabeth Schafer, Hauptautorin der Studie, bezeichnet diese Entwicklung als vielversprechend. Sie erklärt, dass der Anstieg der Fälle wahrscheinlich auf die erstmalige Vorsorgeuntersuchung zurückzuführen ist, die durch die neuen Empfehlungen für jüngere Erwachsene angeregt wurde.

Jessica Star, ebenfalls Hauptautorin und Forscherin im Bereich Krebsrisikofaktoren und Vorsorgeüberwachung, äußert sich erfreut über die steigenden Vorsorgezahlen bei jüngeren Erwachsenen. Sie weist jedoch darauf hin, dass die Vorsorge in der Altersgruppe 45-49 noch nicht optimal ist und nicht gleichmäßig nach Bildungsstand und Versicherungsstatus erfolgt.

Die Diskussion um die Zukunft der U.S. Preventive Services Task Force sorgt für Besorgnis. Ein Bericht deutet an, dass Gesundheitsminister Robert F. Kennedy alle Mitglieder der Task Force entlassen könnte. Dr. Thomas Lew von der Stanford University warnt, dass eine solche Entscheidung die bisherigen Fortschritte in der Präventivmedizin gefährden und die Gesundheitskosten in die Höhe treiben könnte.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass die Anpassung der Vorsorgeempfehlungen ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Darmkrebsfrüherkennung ist. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, die Vorsorge für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und effektiv zu gestalten.

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