SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem wegweisenden Urteil hat ein US-amerikanisches Gericht entschieden, dass KI-Unternehmen das Recht haben könnten, ihre Modelle mit urheberrechtlich geschützten Werken zu trainieren, sofern diese legal erworben wurden.
In einem bemerkenswerten Fall hat ein Gericht in San Francisco entschieden, dass KI-Unternehmen möglicherweise das Recht haben, ihre Modelle mit urheberrechtlich geschützten Werken zu trainieren, vorausgesetzt, sie erwerben diese legal. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die KI-Industrie haben, da sie den rechtlichen Rahmen für die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material in der KI-Entwicklung klärt.
Der Fall drehte sich um das Unternehmen Anthropic, das von einer Gruppe von Autoren verklagt wurde. Die Autoren, darunter Andrea Bartz und Charles Graeber, behaupteten, dass Anthropic ihre Bücher ohne Erlaubnis genutzt habe, um die KI-Modelle hinter ihrem Chatbot Claude zu trainieren. Die Richterin William Alsup entschied jedoch, dass die Nutzung der Bücher durch Anthropic als fair use betrachtet werden könne, da sie transformativ sei.
Die Entscheidung des Gerichts stützt sich auf die Argumentation, dass die Digitalisierung von Büchern, die in gedruckter Form erworben wurden, als fair use angesehen werden kann. Anthropic hatte einige Bücher gekauft und digitalisiert, um sie in ihrer zentralen Bibliothek zu speichern. Dies wurde als rechtmäßig angesehen, da keine neuen Kopien erstellt oder bestehende Werke neu verteilt wurden.
Allerdings gestand das Gericht auch ein, dass Anthropic Millionen von Büchern aus illegalen Quellen heruntergeladen hatte. Diese Bücher wurden nicht bezahlt, und das Gericht ließ die Klage der Autoren in Bezug auf diese piratierten Kopien zu. Ein Prozess über die Nutzung dieser illegal erworbenen Bücher und die daraus resultierenden Schäden wird im Dezember stattfinden.
Die Reaktionen auf das Urteil sind geteilt. Anthropic lobte die Anerkennung der transformativen Nutzung durch das Gericht, äußerte jedoch Unzufriedenheit mit der Entscheidung, den Prozess fortzusetzen. Die Authors’ Guild, eine Interessenvertretung für Autoren, kritisierte das Urteil und betonte die Bedeutung von Schadensersatz für die betroffenen Autoren.
Dieses Urteil könnte einen Präzedenzfall für ähnliche Fälle schaffen, da andere prominente Autoren wie Ta-Nehisi Coates und Sarah Silverman ebenfalls Klagen gegen KI-Unternehmen eingereicht haben. Ein weiteres Urteil in einem Fall gegen Meta zeigt, dass die Gerichte bereit sind, fair use zu akzeptieren, wenn die Nutzung keine negativen Auswirkungen auf den Markt für die Originalwerke hat.
Experten sehen in diesen Entscheidungen einen möglichen Vorteil für die KI-Industrie, da sie den rechtlichen Rahmen für die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material abstecken. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, da Berufungen möglich sind und die Fälle möglicherweise vor dem Obersten Gerichtshof landen könnten.
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