MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein US-amerikanischer Bundesrichter hat festgestellt, dass Google gegen das Kartellrecht verstoßen hat, indem es seine Monopolstellung im Bereich der Werbetechnologie absichtlich erworben und aufrechterhalten hat. Diese Entscheidung markiert das Ende einer zweijährigen Auseinandersetzung, nachdem die USA und acht Bundesstaaten ihre ursprünglichen Beschwerden gegen das Alphabet-Unternehmen eingereicht hatten.

Die Entscheidung des Gerichts könnte weitreichende Konsequenzen für Google haben, da nun über mögliche Maßnahmen zur Behebung der Kartellrechtsverstöße entschieden werden muss. Eine der drastischsten Maßnahmen könnte die Zerschlagung von Googles Werbegeschäft sein. Dies könnte den Verkauf von Google Ad Manager umfassen, zu dem auch die AdX-Werbebörse und der DFP-Werbeserver gehören, der von Verlegern genutzt wird.
Alternativ könnten die Gerichte auch Verhaltensauflagen erlassen, die es Google ermöglichen würden, sein Geschäft intakt zu halten, jedoch mit Einschränkungen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Dazu könnte gehören, dass Google daran gehindert wird, seine eigene Börse oder Nachfrage in Auktionen zu priorisieren.
In einem separaten Kartellrechtsfall stellte ein anderer Bundesrichter im vergangenen Jahr fest, dass Google den allgemeinen Internet-Suchmarkt illegal monopolisiert hat. Die Maßnahmen in diesem Fall stehen noch aus, werden jedoch bis Mitte 2025 erwartet.
Im Fall der Werbetechnologie schrieb Richterin Leonie M. Brinkema in ihrer Stellungnahme, dass die Kläger nicht nachweisen konnten, dass die „Open-Web-Display-Werbenetzwerke“ ein relevanter Markt sind, auf dem Google eine Monopolstellung hat. Diese Netzwerke helfen Werbetreibenden, Display-Anzeigen im offenen Web zu kaufen, also außerhalb geschlossener Ökosysteme wie Facebook, Instagram und Google Search.
Die Richterin stimmte jedoch zu, dass Google gegen den Sherman Act verstoßen hat, indem es zwei Teile des Werbetechnologie-Stacks, nämlich DFP und AdX, monopolisiert und unrechtmäßig miteinander verknüpft hat. Zudem wurde Google des Missbrauchs seiner Monopolstellung im Bereich der Verleger-Werbetechnologie für schuldig befunden.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Kontrolle, die große Technologieunternehmen über den digitalen Werbemarkt ausüben. Die Entscheidung könnte als Präzedenzfall für zukünftige Kartellrechtsverfahren gegen andere große Akteure in der Branche dienen.
Die Auswirkungen auf den Markt könnten erheblich sein, da eine Zerschlagung von Google den Wettbewerb beleben und neue Möglichkeiten für kleinere Unternehmen schaffen könnte. Experten sind sich einig, dass dies ein entscheidender Moment für die Regulierung der digitalen Wirtschaft ist.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie sich diese rechtlichen Entwicklungen auf die Struktur des digitalen Werbemarktes auswirken werden. Die Entscheidungen der Gerichte könnten die Art und Weise, wie digitale Werbung betrieben wird, grundlegend verändern.


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