MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass häufige Albträume im mittleren und höheren Alter ein frühes Anzeichen für ein erhöhtes Demenzrisiko sein könnten.

In einer Welt, in der wir ein Drittel unseres Lebens schlafend verbringen, bleibt das Phänomen des Träumens ein faszinierendes Rätsel. Trotz der zentralen Rolle, die Träume in unserem Leben spielen, wissen wir wenig über ihre Bedeutung für unsere Gesundheit, insbesondere die Gesundheit unseres Gehirns. Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der renommierten Fachzeitschrift eClinicalMedicine, beleuchtet nun die Verbindung zwischen häufigen Albträumen und einem erhöhten Risiko, an Demenz zu erkranken.
Die Untersuchung analysierte Daten von über 3.200 Teilnehmern aus drei großen US-amerikanischen Studien zur Gesundheit und Alterung. Die Teilnehmer, die zu Beginn der Studie frei von Demenz waren, wurden über mehrere Jahre hinweg beobachtet. Dabei zeigte sich, dass Personen mittleren Alters, die wöchentlich Albträume hatten, ein vierfach erhöhtes Risiko für kognitiven Abbau aufwiesen. Bei älteren Teilnehmern verdoppelte sich das Risiko, an Demenz zu erkranken.
Interessanterweise war der Zusammenhang zwischen Albträumen und Demenzrisiko bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen. Ältere Männer mit wöchentlichen Albträumen hatten ein fünfmal höheres Risiko, an Demenz zu erkranken, während das Risiko bei Frauen um 41 Prozent stieg. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Albträume möglicherweise eines der frühesten Anzeichen für Demenz sein könnten, die den kognitiven Abbau um Jahre oder sogar Jahrzehnte vorausgehen.
Die Frage, ob Albträume tatsächlich eine Ursache für Demenz sind oder lediglich ein frühes Symptom darstellen, bleibt offen. Die Natur der Studie erlaubt keine endgültige Aussage darüber, welche dieser Theorien zutrifft. Dennoch bleibt die zentrale Erkenntnis bestehen: Häufige Albträume im mittleren und höheren Alter könnten mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sein.
Die gute Nachricht ist, dass wiederkehrende Albträume behandelbar sind. Erste medizinische Behandlungen haben gezeigt, dass sie den Aufbau abnormaler Proteine, die mit Alzheimer in Verbindung stehen, reduzieren können. Zudem gibt es Berichte über Verbesserungen der Gedächtnis- und Denkfähigkeiten nach der Behandlung von Albträumen. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Behandlung von Albträumen möglicherweise den kognitiven Abbau verlangsamen und die Entwicklung von Demenz verhindern könnte.
Die nächsten Schritte der Forschung umfassen die Untersuchung, ob Albträume bei jungen Menschen ebenfalls mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden sein könnten. Dies könnte helfen zu klären, ob Albträume Demenz verursachen oder lediglich ein frühes Anzeichen sind. Zudem wird untersucht, ob andere Traummerkmale, wie die Häufigkeit der Traumerinnerung und deren Lebhaftigkeit, ebenfalls Hinweise auf das zukünftige Demenzrisiko geben könnten.
Diese Forschung könnte nicht nur Licht auf die Beziehung zwischen Demenz und Träumen werfen und neue Möglichkeiten für frühere Diagnosen und Interventionen bieten, sondern auch neue Erkenntnisse über die Natur und Funktion des geheimnisvollen Phänomens des Träumens liefern.

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