MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der digitale Euro steht im Fokus der Diskussionen, da der Handelsverband Deutschland (HDE) seine Bedenken hinsichtlich der Einführung und der damit verbundenen Akzeptanzpflicht äußert. Während der Verband die Einführung eines staatlich organisierten digitalen Zahlungsmittels grundsätzlich unterstützt, warnt er vor möglichen Belastungen für den Handel.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht im digitalen Euro eine Chance, die Zahlungsinfrastruktur in Europa zu stärken und die Abhängigkeit von privaten Zahlungsdienstleistern zu verringern. Dennoch betont der Verband, dass die Einführung des digitalen Euro nicht zu einem Zwangssystem für den Handel werden darf. Eine verpflichtende Akzeptanz könnte zusätzliche Kosten und Herausforderungen mit sich bringen, die viele Handelsunternehmen bereits heute durch hohe Transaktionskosten bei unbaren Zahlungen belasten.
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, hebt hervor, dass der digitale Euro den Zahlungsverkehr effizienter gestalten und Innovationen im Handel fördern könnte. Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass bestehende Systeme sinnvoll ergänzt werden, ohne zusätzliche Belastungen zu schaffen. Die Marktdominanz privater Anbieter erschwert derzeit faire Preisverhandlungen, und bisherige regulatorische Maßnahmen haben wenig Wirkung gezeigt.
Eine Studie aus dem Jahr 2024 unterstützt diese Bedenken und warnt davor, Verbraucher und Handel zu überfordern. Der digitale Euro, so die Studie, bietet in seiner geplanten Form kaum Vorteile und schafft primär neue Herausforderungen. Besonders kritisch wird das geplante Interchange-Modell gesehen, das die Kosten für Transaktionen auf den Handel abwälzen würde, ähnlich wie im Kreditkartensystem.
Der HDE fordert daher eine kostenlose Basisvariante für Kunden sowie ein einfach nutzbares, standardisiertes Zahlungssystem, das europaweit einsetzbar ist. Nur so könne der digitale Euro im Alltag Akzeptanz finden. Eine verpflichtende Annahme durch den Handel lehnt der Verband strikt ab, da dies den Wettbewerb einschränken und die Kreditwirtschaft sowie Zahlungsdienstleister vor Konkurrenz schützen würde.
Der digitale Euro ist als offizielles Zahlungsmittel der Europäischen Zentralbank konzipiert und soll als Ergänzung zum Bargeld dienen. Er bietet Bürgern, Unternehmen und dem Handel eine zusätzliche, sichere Zahlungsoption, die kostenlos, datenschutzkonform und jederzeit verfügbar ist. Ziel ist es, eine europaweit einheitliche Infrastruktur für elektronische Zahlungen zu schaffen, die unabhängig von internationalen Anbietern funktioniert.
Aktuell befindet sich das Projekt in der Vorbereitungsphase, die im November 2023 gestartet wurde. Diese Phase zielt darauf ab, konkrete Umsetzungskonzepte zu erarbeiten und zentrale Fragen wie technologische Infrastruktur, Datenschutz, Zugänglichkeit und Regulierung zu klären. Mit dem digitalen Euro könnte die EU erstmals ein digitales Zahlungsmittel anbieten, das konsequent auf die Interessen von Verbrauchern und Wirtschaft im Euroraum ausgerichtet ist.
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