Hinge setzt auf KI, um Gen Z von Einsamkeit zu befreien

LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der Dating-Apps oft als oberflächlich und unpersönlich wahrgenommen werden, versucht Hinge, eine der führenden Plattformen im Bereich der digitalen Partnersuche, mit innovativen Ansätzen und Technologien die Einsamkeit der Generation Z zu bekämpfen.

Dating-Apps haben in letzter Zeit einen schlechten Ruf erlangt. Nutzer berichten von häufigem Ghosting, einer geringen Auswahl an potenziellen Partnern und steigenden Kosten. Inmitten dieser Herausforderungen versucht Hinge, eine der führenden Dating-Plattformen, sich neu zu positionieren und die Bedürfnisse der Generation Z besser zu bedienen. Bei der ersten SXSW London sprach Jackie Jantos, CMO und Präsidentin von Hinge, über die Strategien des Unternehmens, um in einem zunehmend gesättigten Markt relevant zu bleiben.

Jantos betonte, dass die Generation Z mit einem tiefen Verständnis für digitale Erlebnisse aufgewachsen ist und von Marken Transparenz und Authentizität erwartet. Diese Generation verbringt weniger Zeit persönlich miteinander, was die Notwendigkeit für inklusive und bedeutungsvolle digitale Erlebnisse verstärkt. Hinge setzt daher auf eine Produktentwicklung, die Inklusion in den Mittelpunkt stellt, um eine engagierte Nutzerbasis aufzubauen.

Der Markt für Dating-Apps hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Während Tinder, ebenfalls Teil der Match Group, mit Wachstumsproblemen kämpft und kürzlich einen Führungswechsel erlebte, zeigt Hinge eine positive Entwicklung. Laut dem Q1 2025 Bericht der Match Group verzeichnete Hinge einen Anstieg der direkten Einnahmen und starke Download-Zahlen in englischsprachigen und westeuropäischen Märkten.

Um die Nutzererfahrung zu verbessern, experimentiert Hinge mit neuen Funktionen. Eine davon ist die Begrenzung der Anzahl gleichzeitiger Chats, um die Qualität der Interaktionen zu erhöhen. Jantos erklärte, dass dies Nutzer ermutigen soll, sich auf weniger, aber dafür bedeutungsvollere Gespräche zu konzentrieren, die letztlich zu einem Treffen führen können. Zudem testet Hinge ein Coaching-Feature, das Tipps zur Profilgestaltung bietet.

Ein weiteres geplantes Feature sind „Warme Einführungen“, die gemeinsame Interessen hervorheben sollen, um die Qualität der Matches zu verbessern. Jantos zeigte sich zuversichtlich, dass diese Neuerungen die Nutzer dazu anregen werden, sich intensiver mit den Profilen anderer auseinanderzusetzen. Die Einführung eines neuen KI-gestützten Empfehlungsalgorithmus hat bereits zu einem Anstieg der Matches und Kontaktaufnahmen um 15 % geführt.

Jantos sprach auch über die Einsamkeit, die viele Gen Zers empfinden, und wie Hinge mit dem „One More Hour“-Fonds darauf reagiert. Dieser Fonds investiert eine Million Dollar in Organisationen, die persönliche Begegnungen fördern. Ziel ist es, die Hürden für soziale Interaktionen zu senken, sei es durch finanzielle Unterstützung oder die Schaffung sicherer Treffpunkte.

Um die Generation Z besser zu erreichen, veranstaltet Hinge Events und arbeitet mit Kreativen zusammen, um die Zielgruppe dort abzuholen, wo sie sich aufhält. Eine Zine und eine Kampagne über Erfolgsgeschichten auf Hinge sollen Gen Zers inspirieren, die Liebe zu finden. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, um die Plattform für junge Nutzer attraktiver zu machen und die Einsamkeit in dieser Altersgruppe zu verringern.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!