MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der digitalen Welt, in der Künstliche Intelligenz zunehmend menschliche Züge annimmt, stellt sich eine unerwartete Frage: Wie viel kostet es, höflich zu sein? Diese Frage hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, als bekannt wurde, dass die Höflichkeitsfloskeln der Nutzer gegenüber KI-Chatbots wie ChatGPT erhebliche Kosten verursachen.
Die Interaktion mit Künstlicher Intelligenz hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Was einst als rein funktionale Kommunikation begann, hat sich zu einem Dialog entwickelt, der menschliche Höflichkeit widerspiegelt. Nutzer von KI-Chatbots wie ChatGPT neigen dazu, ihre Anfragen mit einem ‘Bitte’ zu versehen und die erhaltenen Antworten mit einem ‘Danke’ zu quittieren. Diese Gesten der Höflichkeit sind tief in unserer Erziehung verwurzelt, doch sie haben unerwartete Konsequenzen.
Sam Altman, der CEO von OpenAI, hat kürzlich bestätigt, dass diese Höflichkeitsfloskeln tatsächlich erhebliche Kosten verursachen. Die Verarbeitung von Anfragen, die mit ‘Bitte’ und ‘Danke’ versehen sind, kostet das Unternehmen Millionen. Diese Kosten entstehen durch den hohen Energieverbrauch, der mit der Verarbeitung jeder Anfrage verbunden ist. Die Rechenzentren, die diese KI-Modelle betreiben, benötigen enorme Mengen an Strom, was wiederum zu erheblichen CO₂-Emissionen führt.
Die Diskussion um den Energieverbrauch von KI-Systemen ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit haben verschiedene Institutionen versucht, den Energiebedarf von KI-Rechenzentren zu quantifizieren. Ein Bericht der Universität von Kalifornien schätzt, dass pro KI-generierter E-Mail mit einem Umfang von hundert Wörtern 0,14 Kilowattstunden Strom und 518 Milliliter Kühlwasser benötigt werden. Diese Zahlen verdeutlichen den erheblichen Ressourcenverbrauch, der mit der Nutzung von KI verbunden ist.
Die Auswirkungen auf die Umwelt sind beträchtlich. Wenn man hypothetisch annimmt, dass zehn Prozent der erwerbstätigen US-Bevölkerung wöchentlich eine E-Mail von ChatGPT generieren lassen, summiert sich der jährliche Energieverbrauch auf 120.000 Kilowattstunden. Dies entspricht dem Energiebedarf aller Haushalte in Washington D.C. für 20 Tage. Der Wasserverbrauch würde dem von Rhode Island in eineinhalb Tagen entsprechen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, den Energieverbrauch von KI-Systemen zu reduzieren.
Die Frage, ob Höflichkeit gegenüber KI tatsächlich notwendig ist, bleibt offen. Während einige argumentieren, dass es sich um eine sinnvolle Investition handelt, um die Menschlichkeit in der digitalen Kommunikation zu bewahren, sehen andere darin eine unnötige Belastung für die Umwelt. Letztendlich liegt es an den Nutzern, abzuwägen, ob sie weiterhin höflich zu ihren digitalen Assistenten sein möchten oder nicht.
In der Zukunft könnte die Entwicklung energieeffizienterer KI-Modelle eine Lösung bieten. Unternehmen wie OpenAI arbeiten bereits daran, die Effizienz ihrer Systeme zu verbessern und den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Bis dahin bleibt die Frage der Höflichkeit gegenüber KI ein interessantes Beispiel dafür, wie menschliches Verhalten unerwartete Auswirkungen auf die Technologie haben kann.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

W2-Professur für Computer Vision und Künstliche Intelligenz (m/w/d)

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Anwendungsberater KI m/w/d

Junior Produktmanager (m/w/d) Automatisierung & KI, Team InsurTech

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Höflichkeit gegenüber KI: Ein teurer Luxus?" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Höflichkeit gegenüber KI: Ein teurer Luxus?" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Höflichkeit gegenüber KI: Ein teurer Luxus?« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!