BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Huawei steht im Zentrum eines neuen Skandals in Europa, nachdem Berichte aufgetaucht sind, dass Lobbyisten des chinesischen Technologieriesen Mitglieder des Europäischen Parlaments bestochen haben sollen, um sich bei den Gesetzgebern beliebt zu machen.

Huawei sieht sich in Europa mit einem neuen Skandal konfrontiert, nachdem Berichte aufgetaucht sind, dass Lobbyisten des chinesischen Technologieriesen Mitglieder des Europäischen Parlaments bestochen haben sollen. Diese Vorwürfe kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Huawei bereits aus dem US-Markt ausgeschlossen wurde, da befürchtet wird, dass seine Telekommunikationsausrüstung von der chinesischen Regierung für bösartige Zwecke infiltriert werden könnte. In Europa droht Huawei ein ähnliches Schicksal, da mehrere Länder der EU derzeit Huawei-Ausrüstung aus ihren Netzwerken entfernen, wenn auch in einem kritisierten langsamen Tempo.
Ein Bericht von Follow the Money (FTM), einem investigativen Nachrichtenportal aus den Niederlanden, enthüllte, dass die belgische Polizei heute Morgen 21 Adressen in Belgien und Portugal im Rahmen einer laufenden Korruptionsermittlung durchsucht hat. Zu den durchsuchten Orten gehörten die europäischen Büros von Huawei sowie Wohnungen, die mit Lobbyisten des Unternehmens in Verbindung stehen.
Der unter dem Codenamen „Generation“ laufende Untersuchungskomplex dauert bereits mehr als zwei Jahre an und konzentriert sich auf den Verdacht, dass Huawei-Lobbyisten Mitglieder des Europäischen Parlaments bezahlt haben, um deren Unterstützung im Parlament zu gewinnen. Laut dem Bericht stehen etwa 15 aktuelle und ehemalige Abgeordnete im Fokus der Ermittler, wobei der Verdacht auf Bestechung, Urkundenfälschung, Geldwäsche und kriminelle Organisation im Mittelpunkt steht.
Die Enthüllungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Huawei in Europa gegenübersieht, insbesondere angesichts der zunehmenden Sicherheitsbedenken in Bezug auf chinesische Technologieunternehmen. Die EU hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Nutzung von Huawei-Technologie in kritischen Infrastrukturen zu reduzieren, was zu einem erheblichen Rückgang der Marktanteile des Unternehmens in der Region geführt hat.
Experten warnen, dass der Skandal das Vertrauen in Huawei weiter untergraben und die Bemühungen des Unternehmens, seine Position in Europa zu stärken, erheblich erschweren könnte. Die Vorwürfe könnten auch die Beziehungen zwischen der EU und China belasten, da die EU zunehmend auf eine härtere Linie gegenüber chinesischen Technologiekonzernen drängt.
In der Vergangenheit hat Huawei stets betont, dass es unabhängig von der chinesischen Regierung operiert und keine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellt. Doch die anhaltenden Vorwürfe und Ermittlungen könnten diesen Beteuerungen einen schweren Schlag versetzen und die Debatte über die Rolle chinesischer Technologie in westlichen Märkten weiter anheizen.
Die Zukunft von Huawei in Europa bleibt ungewiss, da die EU weiterhin Maßnahmen zur Sicherung ihrer digitalen Infrastruktur ergreift. Der Ausgang der Ermittlungen könnte entscheidend dafür sein, ob Huawei in der Lage sein wird, seine Geschäfte in der Region fortzusetzen oder ob es sich mit weiteren Einschränkungen konfrontiert sieht.

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