Impfskepsis in den USA: Junge Erwachsene holen Versäumtes nach

LONDON (IT BOLTWISE) – In den USA wächst die Zahl junger Erwachsener, die als Kinder nicht geimpft wurden und nun die Entscheidung treffen müssen, dies nachzuholen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis von Impfskepsis, die in einigen Familien seit Jahrzehnten besteht. Die Auswirkungen sind weitreichend, da viele dieser jungen Menschen erst im Erwachsenenalter erfahren, dass sie ungeschützt sind.

In den Vereinigten Staaten gibt es eine wachsende Zahl junger Erwachsener, die als Kinder nicht die üblichen Impfungen erhalten haben. Diese Entwicklung ist das Ergebnis von Eltern, die aus religiösen oder persönlichen Gründen, oft aufgrund von Sicherheitsbedenken, auf Impfungen verzichtet haben. Lacie Madison, die in Montana aufwuchs und größtenteils zu Hause unterrichtet wurde, erfuhr erst mit 30 Jahren, dass sie kaum geimpft war. Diese Erkenntnis kam, als sie für eine Stelle im Gesundheitswesen ihre Immunität überprüfen lassen musste.

Madison ist Teil einer kleinen, aber wachsenden Gruppe von Erwachsenen, die erst im Erwachsenenalter die Entscheidung treffen müssen, sich impfen zu lassen. Diese Situation könnte sich verschärfen, da in einigen US-Bundesstaaten die Möglichkeit für Eltern, Impfungen zu verweigern, erleichtert wird. Die sinkenden Impfraten könnten dazu führen, dass mehr Kinder ohne Schutz vor Krankheiten aufwachsen, bis sie alt genug sind, um selbst zu entscheiden.

Einige dieser jungen Erwachsenen erfahren erst bei der Einschreibung ins Militär oder bei der Arbeit im Gesundheitswesen von ihrem Impfstatus. Andere, wie Emma Sonas, haben bereits die Folgen von Krankheiten wie Keuchhusten erlebt, die durch Impfungen vermeidbar gewesen wären. Sonas, die als Kind nicht geimpft wurde, leidet noch heute unter den Folgen einer Keuchhustenerkrankung, die sie mit 13 Jahren durchmachte.

Die Entscheidung, auf Impfungen zu verzichten, war für viele Eltern eine Frage des Misstrauens gegenüber dem medizinischen System. So auch für die Eltern von Madison, die in den 1980er Jahren beschlossen, ihre Kinder nicht impfen zu lassen. Sie fühlten sich von der Vielzahl der empfohlenen Impfungen überwältigt und vertrauten ihrem Arzt nicht. Diese Skepsis gegenüber Impfungen hat sich in den letzten Jahren, insbesondere während der Pandemie, weiter verstärkt.

Die langfristigen Folgen dieser Entscheidungen sind erheblich. Experten warnen, dass das Auslassen von Impfungen Menschen anfällig für Krankheiten wie Masern und Keuchhusten macht. Einige Impfungen, wie der gegen HPV, sind zudem effektiver, wenn sie in jüngeren Jahren verabreicht werden. Trotz der Risiken sind einige Eltern bereit, diese in Kauf zu nehmen, um mehr Kontrolle über die Gesundheitsentscheidungen ihrer Kinder zu haben.

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