MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Studie hat mithilfe der Infrarot-Interferometrie überraschende Details über einen weit entfernten Quasar enthüllt. Diese Entdeckung könnte die bisherigen Annahmen über die Massen von Schwarzen Löchern im frühen Universum infrage stellen. Die Ergebnisse zeigen, dass das zentrale Schwarze Loch des Quasars eine geringere Masse hat als bisher angenommen, was auf systematische Überschätzungen in früheren Studien hindeutet.

Die jüngsten Fortschritte in der Infrarot-Interferometrie haben es Astronomen ermöglicht, einen der leuchtstärksten bekannten Quasare bei einer Rotverschiebung von 4 genauer zu untersuchen. Diese Beobachtungen wurden durch die neuen adaptiven Optiksysteme am Very Large Telescope Interferometer (VLTI) ermöglicht, die eine verbesserte Korrektur der atmosphärischen Unschärfe bieten. Diese Technologie, entwickelt vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) und dem GRAVITY+-Konsortium, erlaubt tiefere Einblicke in das ferne Universum.
Im Zentrum der Studie steht ein Quasar, der mehr als zwölf Milliarden Lichtjahre entfernt ist und dessen supermassives Schwarzes Loch eine überraschend geringe Masse von 800 Millionen Sonnenmassen aufweist. Diese Entdeckung widerspricht bisherigen Schätzungen, die auf traditionellen Skalierungsbeziehungen basieren. Laut Ric Davies, leitendem Wissenschaftler am MPE, könnten die Massen von Schwarzen Löchern im frühen Universum systematisch überschätzt worden sein, wenn sich diese Ergebnisse als typisch erweisen.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist die Beobachtung, dass 80 % des Gases in der Broad Line Region (BLR) des Quasars nicht um das zentrale Schwarze Loch rotieren, sondern mit hohen Geschwindigkeiten von bis zu 10.000 km/s nach außen geblasen werden. Diese starken Ausflüsse könnten eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Galaxienwachstums und der Akkretion von Schwarzen Löchern spielen. Die Bestimmung des Ausgangspunkts dieser Ausflüsse ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis der Galaxienentwicklung.
Die Ergebnisse dieser Studie, die in Zusammenarbeit mit der neuen Max-Planck-Partnergruppe in Peking erzielt wurden, zeigen, dass die Infrarot-Interferometrie nun in der Lage ist, dieselbe Epoche wie das James Webb Space Telescope zu erreichen und dabei komplementäre Erkenntnisse mit einer weitaus höheren räumlichen Auflösung zu liefern. Diese Entdeckungen könnten die Art und Weise, wie wir die Entwicklung von Galaxien und Schwarzen Löchern im frühen Universum verstehen, grundlegend verändern.

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