Ingenieur- und Architekturbüros kämpfen mit Fachkräftemangel

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Fachkräftemangel in Deutschland trifft nicht nur die Industrie, sondern auch die Planungsbüros von Ingenieuren und Architekten hart. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 40 Prozent der befragten Büros in den letzten sechs Monaten einen Rückgang ihres Auftragsbestands verzeichnen mussten.

Die wirtschaftliche Lage der Ingenieur- und Architekturbüros in Deutschland ist derzeit angespannt. Eine neue Umfrage, die von den Planerorganisationen AHO, BAK, VBI und BIngK in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass knapp 40 Prozent der befragten Büros einen rückläufigen Auftragsbestand in den vergangenen sechs Monaten verzeichnen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der wirtschaftlichen Bewertung der Unternehmen wider, die ihre Situation mit der Schulnote 2,9 als befriedigend einstufen.

In den letzten Jahren konnten sowohl Ingenieur- als auch Architekturbüros ihre Gesamtleistung nominal und real steigern. Doch aktuell erzielen nur noch etwa 84 Prozent der Büros einen Gewinn, während es im Vorjahr noch fast 97 Prozent waren. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und reichen von gestörten Projektabläufen über regulatorische Anforderungen bis hin zu Schwierigkeiten bei der Aushandlung fairer Verträge mit angemessener Vergütung.

Ein wesentlicher Faktor, der die Kapazitäten der Büros einschränkt, ist der zunehmende Fachkräftemangel, insbesondere in den Ingenieurbüros. Dieser Mangel an qualifiziertem Personal erschwert nicht nur die laufende Projektarbeit, sondern steht auch der Umsetzung von Großprojekten im Bereich Infrastruktur und Energie im Weg. Die Projektlaufzeiten verlängern sich teilweise erheblich, was die wirtschaftliche Stabilität der Büros weiter belastet.

Die Umfrage, an der rund 2.500 Büros teilnahmen, beleuchtet die betriebswirtschaftliche Lage der Büros im Hinblick auf Leistungs- und Kostenstruktur, Auftragsbestand und Personal. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise darauf, in welchen Bereichen gezielte Maßnahmen erforderlich sind, um die wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Branche zu sichern.

Die hohe Beteiligung an der Umfrage sowie die Vielzahl detaillierter Rückmeldungen unterstreichen das große Interesse an einer transparenten Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage. Die Ergebnisse zeigen, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Rahmenbedingungen für die Planungsbüros zu verbessern.

Insgesamt verdeutlicht die Umfrage, dass die Ingenieur- und Architekturbüros in Deutschland vor großen Herausforderungen stehen. Die Branche muss sich nicht nur mit den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen auseinandersetzen, sondern auch langfristige Strategien entwickeln, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

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