MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz der EU-Zulassung für Insektenprodukte bleibt der Marktanteil in Deutschland gering. Kulturelle Barrieren und Ekelgefühle hemmen die Akzeptanz, obwohl Insekten als nachhaltige Proteinquelle gelten.

In Deutschland bleibt der Markt für Insektenprodukte trotz der EU-Zulassungen vorerst auf einem niedrigen Niveau. Die kulturellen Barrieren und der Ekel vor dem Verzehr von Insekten sind nach wie vor große Hürden, die die Akzeptanz dieser alternativen Proteinquelle hemmen. Obwohl Insekten als nachhaltige und umweltfreundliche Proteinquelle gelten, sind sie in deutschen Supermärkten und der Gastronomie noch selten zu finden, was das Wachstumspotenzial des Marktes begrenzt.
Der Gedanke, Insekten als Delikatesse zu betrachten, ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet, obwohl die Europäische Union zunehmend Insektenprodukte als Lebensmittel zulässt. So dürfen beispielsweise UV-behandelte Pulver aus Mehlkäferlarven in Lebensmitteln verwendet werden. Dennoch bleibt der Markt für Insektenprodukte bislang hinter den Erwartungen zurück.
In vielen Ländern sind Insekten bereits fester Bestandteil der Speisekarten, doch in Deutschland kämpfen sie noch um Akzeptanz. Laut Constanze Rubach von der Verbraucherzentrale Niedersachsen enthalten Insekten ungesättigte Fettsäuren, B-Vitamine und wichtige Mineralstoffe, die sie zu einer potenziell nachhaltigeren Proteinquelle machen. Die Zucht von Insekten ist zudem umweltfreundlicher als die von traditionellen Nutztieren.
Obwohl es keine genauen Marktanalysen über Insektenprodukte gibt, sind sie in den Supermärkten großer Ketten wie Rewe und Edeka kaum zu finden. Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels bestätigt diese Beobachtung. Dennoch berichtet die International Platform of Insects for Food and Feed (IPIFF) von einem steigenden Produktionsvolumen.
Die EU-Zulassungen für neuartige Lebensmittel haben den Markt für Insektenprodukte zwar geöffnet, doch der Konsum bleibt zurückhaltend. Laut einer Umfrage von YouGov hat die Mehrheit der Deutschen bisher keine Insekten probiert. Ekel und kulturelle Barrieren sind die Hauptgründe für diese Zurückhaltung. Dennoch zeigt sich, dass jeder achte Befragte bereit wäre, Insekten zu probieren.
Die Kennzeichnung von Insektenprodukten ist klar geregelt, um Transparenz für die Verbraucher zu gewährleisten. Laut dem deutschen Lebensmittelverband sind Insektenzutaten, obwohl sie teurer und eher ungewohnt sind, klar deklariert. Auch in der Gastronomie sind Insektenprodukte noch selten zu finden.
Der Markt für Insektenlebensmittel bleibt herausfordernd. Der Lebensmittelverband Deutschland betont, dass derzeit wenig auf ein signifikantes Wachstum des Marktes hindeutet. Die Kosten und der Nischencharakter der Insektenproduktion stellen weiterhin Hindernisse dar. Dennoch steigt die Produktion, wie die International Platform of Insects for Food and Feed berichtet.
Die Zukunft des Insektenmarktes in Deutschland hängt stark von der Überwindung kultureller Barrieren und der Akzeptanz der Verbraucher ab. Experten sind sich einig, dass Aufklärung und Transparenz entscheidend sind, um Vorurteile abzubauen und die Vorteile von Insekten als nachhaltige Proteinquelle hervorzuheben. Die potenziellen ökologischen Vorteile, wie die geringere Umweltbelastung im Vergleich zur traditionellen Viehzucht, könnten langfristig zu einer breiteren Akzeptanz führen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, ob sich Insektenprodukte in Deutschland durchsetzen können. Die Herausforderungen sind groß, aber die potenziellen Vorteile für Umwelt und Ernährungssicherheit könnten den Markt in Zukunft beleben. Die Bereitschaft der Verbraucher, neue Nahrungsmittel auszuprobieren, wird dabei eine entscheidende Rolle spielen.

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