LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entwicklung neuer Materialien könnte dank KI-gestützter Plattformen einen revolutionären Wandel erleben. Startups wie CuspAI und PhysicsX setzen auf Künstliche Intelligenz, um die Materialforschung zu beschleunigen und die Abhängigkeit von traditionellen Methoden zu reduzieren.

Die Materialforschung steht vor einem Paradigmenwechsel, da Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in den Entwicklungsprozess integriert wird. Startups wie das 2024 gegründete britische Unternehmen CuspAI haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Materialentwicklung durch KI-gestützte Plattformen zu beschleunigen. Diese Plattformen fungieren als spezialisierte Suchmaschinen, die auf Basis gewünschter Materialeigenschaften Rezepturen vorschlagen. Die eigentliche Herstellung und Prüfung der Materialien überlassen sie größeren Partnern mit entsprechenden Laborkapazitäten.
Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Zusammenarbeit ist die Partnerschaft zwischen CuspAI und dem finnischen Chemiekonzern Kemira Oyj. Gemeinsam arbeiten sie an neuen Methoden zur Entfernung von Chemikalien aus Wasser. Kemira hofft, den Entdeckungsprozess neuer Materialien von einem Jahrzehnt auf nur sechs Monate zu verkürzen. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise, wie wir Materialien für industrielle Anwendungen entwickeln, grundlegend verändern.
Ein weiteres britisches Startup, PhysicsX, hat 135 Millionen Dollar von Investoren erhalten, um seine KI-Softwareplattform zu erweitern. Diese Plattform ermöglicht die schnelle Konstruktion von Bauteilen für Branchen wie Verteidigung und Luftfahrt. Die Fähigkeit, komplexe Designs in kürzester Zeit zu erstellen, könnte den Wettbewerbsvorteil in diesen Sektoren erheblich steigern.
In Paris verfolgt das Startup Altrove einen hybriden Ansatz, indem es sowohl die Datenanalyse als auch die Materialgestaltung übernimmt. Laut CEO Thibaud Martin kann Altrove kritische Materialien 95 % schneller finden als herkömmliche Forschungs- und Entwicklungsmethoden. Diese Effizienzsteigerung ist besonders in Europa von Bedeutung, da geopolitische Instabilitäten die Abhängigkeit von Nicht-EU-Ländern für wichtige Rohstoffe in Frage stellen.
China dominiert derzeit die Lieferketten für kritische Rohstoffe, was Europa dazu zwingt, nach Alternativen zu suchen. Die Europäische Kommission hat kürzlich darauf hingewiesen, dass Metalle wie Lithium, Kupfer und Nickel für erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge unerlässlich sind, jedoch kaum innerhalb der EU abgebaut werden. KI kann den Entdeckungsprozess beschleunigen, aber die Herausforderungen bei der Massenproduktion neuer Materialien bleiben bestehen.
Die Integration von KI in die Materialforschung bietet enorme Chancen, birgt jedoch auch Herausforderungen. Die Entwicklung neuer Materialien erfordert oft maßgeschneiderte Produktionsanlagen, die in der Lage sind, große Mengen schnell zu produzieren. Zudem müssen Unternehmen Wege finden, um aus frühen Forschungs- und Entwicklungsphasen Kapital zu schlagen. Dennoch könnte die KI-gestützte Materialforschung ein entscheidender Faktor für die Zukunft der Industrie sein.

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