WASHINGTON D.C. / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz zur Preisgestaltung in der Luftfahrtbranche sorgt für Diskussionen. Während einige Fluggesellschaften wie Delta Air Lines auf KI-gestützte Technologien setzen, um Preise individuell anzupassen, äußern sich Kritiker besorgt über mögliche Auswirkungen auf den Verbraucherschutz.
Die Einführung von KI-gestützter Preisgestaltung in der Luftfahrtindustrie hat sowohl Begeisterung als auch Bedenken ausgelöst. Delta Air Lines, eine der führenden Fluggesellschaften der USA, testet derzeit eine Technologie des israelischen Startups Fetcherr, um Flugpreise für Inlandsflüge zu personalisieren. Diese Technologie soll es ermöglichen, Preise basierend auf der Analyse persönlicher Daten der Kunden anzupassen. Laut Glen Hauenstein, Präsident von Delta, plant das Unternehmen, den Einsatz dieser KI-Technologie bis Ende des Jahres auf 20 Prozent der Inlandsflüge auszuweiten.
Die Nutzung von KI zur Preisgestaltung ist jedoch nicht unumstritten. US-amerikanische Gesetzgeber, darunter der demokratische Senator Ruben Gallego aus Arizona, haben Bedenken geäußert, dass Delta möglicherweise eine Form des ‘predatory pricing’ betreibt. In einem Brief an den CEO von Delta, Ed Bastian, forderten die Senatoren eine Erklärung darüber, welche Daten für die Preisgestaltung gesammelt und verwendet werden. Delta betonte, dass persönliche Daten nicht in die Preisgestaltung einfließen, hob jedoch die Vorteile der KI hervor, die eine schnellere Anpassung an Marktveränderungen ermöglichen soll.
Fetcherr, das Unternehmen hinter der KI-Technologie, hat bereits mit mehreren Fluggesellschaften zusammengearbeitet, darunter Azul, Virgin Atlantic und WestJet. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Bloomberg wirft jedoch Fragen über die Komplexität der von Fetcherr entwickelten Preisstrukturen auf. Diese könnten so komplex sein, dass sie über die kognitiven Grenzen des Menschen hinausgehen, was zu unbeabsichtigten Preiserhöhungen führen könnte.
Auch andere Fluggesellschaften beobachten die Entwicklungen mit Skepsis. Robert Isom, CEO von American Airlines, äußerte Bedenken, dass die Nutzung von KI zur individuellen Preisgestaltung das Vertrauen der Verbraucher beeinträchtigen könnte. Er betonte, dass American Airlines diese Strategie nicht verfolgen werde. Die dynamische Preisgestaltung ist zwar seit langem Teil der Strategie der Fluggesellschaften, doch die Einführung von KI könnte die Buchungsprozesse drastisch verändern.
Die Diskussion um KI-gestützte Preisgestaltung hat auch die Aufmerksamkeit von Politikern auf sich gezogen. Die demokratischen Abgeordneten Greg Casar und Rashida Tlaib haben kürzlich den ‘Stop AI Price Gouging and Wage Fixing Act’ eingebracht, ein Gesetz, das Unternehmen verbieten soll, KI zur Preis- oder Lohnfestsetzung auf Basis persönlicher Daten zu verwenden. Sie argumentieren, dass Unternehmen nicht in der Lage sein sollten, Preise oder Löhne auf der Grundlage von Daten zu manipulieren, die sie durch Überwachung der Verbraucher erhalten haben.
Die Zukunft der KI in der Preisgestaltung bleibt ungewiss. Während einige Experten glauben, dass KI zu niedrigeren Preisen führen könnte, befürchten andere, dass die Technologie zu einer Preisabsprache zwischen Unternehmen führen könnte. Die Debatte um die Regulierung und den Einsatz von KI in der Preisgestaltung wird sicherlich weitergehen, da die Technologie immer mehr Einzug in verschiedene Branchen hält.

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