MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Debatte über die Kreativität von Künstlichen Intelligenzen (KI) im Vergleich zu menschlicher Kreativität gewinnt an Dynamik. Während KI-Systeme wie ChatGPT für ihre Effizienz bei spezifischen Aufgaben gelobt werden, bleibt die Frage offen, wie kreativ sie tatsächlich sind.
Die Diskussion um die Kreativität von Künstlichen Intelligenzen (KI) im Vergleich zu menschlicher Kreativität wird immer intensiver. Während KI-Systeme wie ChatGPT für ihre Effizienz bei spezifischen Aufgaben gelobt werden, bleibt die Frage offen, wie kreativ sie tatsächlich sind. Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Biologische Kybernetik hat sich dieser Frage angenommen und die Kreativität von 220 menschlichen und 440 maschinellen Intelligenzen verglichen.
Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Parameter Flexibilität und Beharrlichkeit. Interessanterweise zeigte sich, dass der Output von Menschen und Maschinen in Bezug auf Beharrlichkeit ähnlich war. Bei der Flexibilität hingegen gab es Unterschiede: Einige Menschen und Maschinen waren flexibler als andere. Dies deutet darauf hin, dass Kreativität sowohl bei Menschen als auch bei Maschinen ungleich verteilt ist.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie war, dass nur acht der 440 untersuchten KIs in der Lage waren, den Kreativitätstest zu bestehen. Zu diesen KIs gehörten bekannte Systeme wie ChatGPT und Googles Chatbot Gemini. Die Ergebnisse zeigten, dass KIs, die bei der Ziegelstein-Aufgabe flexibel waren, bei der Büroklammer-Aufgabe schlechter abschnitten. Dies wurde darauf zurückgeführt, dass es mehr Daten zu Ziegelsteinen als zu Büroklammern gibt, was die Flexibilität der KIs beeinflusste.
Diese Erkenntnisse bestätigen die Annahme, dass KIs für spezifische Aufgaben nur dann effektiv sind, wenn sie mit einer Vielzahl von Daten trainiert wurden. Fehlen ausreichende Daten, sind die Ergebnisse weniger zufriedenstellend. Ein weiteres Problem ist, dass KIs nach ihrem Training nicht mehr dazulernen können, was ihre Anpassungsfähigkeit einschränkt.
Ein weiteres Problem ist der sogenannte Kluger-Hans-Effekt, bei dem KIs systematische Fehler machen, weil sie auf falsche Hinweise trainiert wurden. Ein Beispiel ist eine KI, die Huskys fälschlicherweise als Wölfe identifizierte, weil sie mit Wolfsbildern im Schnee trainiert wurde. Solche Fehler zeigen die Grenzen des unüberwachten und selbstüberwachten Lernens auf.
Eine vielversprechende Alternative ist das bestärkende Lernen, das Feedback für Zwischenergebnisse nutzt und näher am menschlichen Lernprozess ist. Diese Methode könnte die Effektivität von KIs steigern und erfordert weniger Daten. Forscher wie Richard Sutton plädieren für den Einsatz dieser Methode, um die Lernprozesse von KIs zu verbessern.
Im Bildungsbereich wird die Gefahr diskutiert, dass der Einsatz von KIs die kognitiven Fähigkeiten der Menschen schwächen könnte. Eine Lösung könnte darin bestehen, KIs als Partner im Lernprozess zu nutzen, die keine endgültigen Antworten geben, sondern den Lernenden bei der Lösungssuche unterstützen.
Ein Aspekt, den Menschen den KIs noch voraus haben, ist die Fähigkeit, kreative Sprünge aus Langeweile zu machen. Diese Fähigkeit könnte in Zukunft auch bei KIs entwickelt werden, um ihre Kreativität weiter zu fördern.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Laboringenieur*in im Bereich Virtuelle Infrastruktur für Big Data und Künstliche Intelligenz - Kennziffer: 418a/2024 I

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

Werkstudententätigkeit im Bereich der Entwicklungs-IT CAD, VR/AR/XR, Big Data/AI ab Juli 2025

Software Developer in the AI Services Team (gn)

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Kreativität der Künstlichen Intelligenz: Ein Vergleich mit menschlicher Flexibilität" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Kreativität der Künstlichen Intelligenz: Ein Vergleich mit menschlicher Flexibilität" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Kreativität der Künstlichen Intelligenz: Ein Vergleich mit menschlicher Flexibilität« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!