BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – In der deutschen Hauptstadt sorgen die Bonuskriterien für Führungskräfte in öffentlichen Unternehmen für Stirnrunzeln. Während in der freien Wirtschaft Leistung und wirtschaftliche Kennzahlen im Vordergrund stehen, scheinen in Berlin politische Wünsche und bürokratische Erfüllung den Ton anzugeben.

In der Berliner Wirtschaftswelt gibt es eine bemerkenswerte Abweichung von den üblichen Maßstäben für Managerboni. Während in der Privatwirtschaft die Leistung eines Managers oft an harten Zahlen wie Umsatz oder Gewinn gemessen wird, scheinen in Berlin andere Kriterien zu gelten. Ein Beispiel dafür ist die Charité, eines der größten Universitätskliniken Europas. Hier kann der CEO Heyo Kroemer einen erheblichen Teil seines Bonus durch die Teilnahme an zwei Netzwerktreffen mit interdisziplinären Akteuren verdienen. Diese Treffen, die 15 Prozent seines Bonus ausmachen, werfen Fragen auf, ob solche Kriterien tatsächlich die Leistung eines Klinikchefs widerspiegeln.
Ein weiteres Beispiel ist bei den Berliner Wasserbetrieben zu finden, wo die Personalvorständin Kerstin Oster einen Teil ihres Bonus dafür erhält, dass sie das Microsoft-365-Paket vollständig einführt. Diese Aufgabe, die in vielen Unternehmen als Standard angesehen wird, wird hier mit einem erheblichen Bonus belohnt. Dies wirft die Frage auf, ob solche symbolischen Modernisierungsschritte tatsächlich die hohen Boni rechtfertigen, die in der öffentlichen Verwaltung gezahlt werden.
Die Berliner Bäder-Betriebe bieten ein weiteres kurioses Beispiel. Hier hängt die Hälfte der Bonuszahlungen eines Geschäftsführers davon ab, ob Planungsaufträge für Außenbecken erteilt werden. Diese Kriterien, die eher auf bürokratische Prozesse als auf tatsächliche Leistung abzielen, zeigen, wie weit sich die öffentliche Verwaltung von den Prinzipien der freien Wirtschaft entfernt hat.
Auch bei der Gesobau AG, einer großen städtischen Wohnungsbaugesellschaft, sind die Bonuskriterien ungewöhnlich. Hier zählt das ehrenamtliche Engagement der Belegschaft zur Bonusgrundlage. Während dies auf den ersten Blick nobel erscheint, ist es schwer messbar und kaum beeinflussbar. Es bleibt unklar, inwieweit solche Kriterien tatsächlich die Leistung des Vorstands widerspiegeln.
Die Berliner Stadtreinigung setzt ebenfalls auf ungewöhnliche Bonuskriterien. Die Chefin erhält einen Teil ihres Bonus für die Entwicklung eines Bioabfallkonzepts. Dabei geht es weniger um die tatsächliche Sauberkeit der Stadt als um die Erstellung von Empfehlungen für die Zukunft. Solche Kriterien werfen die Frage auf, ob sie wirklich geeignet sind, die Leistung eines Unternehmens zu messen.
Insgesamt zeigt sich, dass in Berlin die Bonuslogik auf den Kopf gestellt wird. Anstatt Leistung zu honorieren, werden symbolische Schritte und bürokratische Erfüllung belohnt. Dies ist nicht nur fragwürdig, sondern auch politisch brisant, da es sich um Unternehmen handelt, die mit Steuergeldern finanziert werden.

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