LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der Verbraucher zunehmend auf ihre Ausgaben achten, hat Lidl mit der Ankündigung einer massiven Preissenkungsaktion für Aufsehen gesorgt. Doch die Realität hinter den Versprechen wirft Fragen auf.
Lidl, einer der führenden Discounter in Deutschland, hat kürzlich eine groß angelegte Preissenkungsaktion angekündigt, die das Vertrauen der Kunden stärken sollte. Doch die Reaktionen auf diese Ankündigung waren gemischt. Viele Verbraucher, die auf der Suche nach echten Schnäppchen waren, fanden sich enttäuscht wieder. Ein Beispiel ist Matthias K., ein 43-jähriger Lagerist aus Heilbronn, der nach der Ankündigung gezielt einkaufen ging, aber nur wenige der versprochenen Rabatte fand.
Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) hat schnell auf die Ankündigung reagiert und Zweifel an der Ehrlichkeit der Aktion geäußert. Sie reichte eine Klage beim Landgericht Heilbronn ein und warf Lidl irreführende Werbung vor. Der Slogan „500 Produkte dauerhaft günstiger“ sei nicht ausreichend belegt, und eine vollständige Liste der betroffenen Artikel wurde auch auf Nachfrage nicht bereitgestellt.
Die Klage der VZHH stützt sich auf die Lebensmittelinformationsverordnung und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. In wirtschaftlich angespannten Zeiten sei es besonders problematisch, wenn Händler mit angeblichen Einsparungen werben, die sich nicht nachvollziehen lassen. Die Verbraucher erwarten Transparenz und Verlässlichkeit, vor allem wenn es um ihre Finanzen geht.
Eine Analyse der Einkaufs-App Smhaggle, die über 640.000 Kassenbons untersuchte, ergab, dass die durchschnittliche Ersparnis pro Einkauf weniger als einen Euro betrug. Dies steht im krassen Gegensatz zu den vollmundigen Versprechungen von Lidl. Im Vergleich dazu war die Rabattausbeute bei Aldi, das mit einer eigenen Aktion konterte, etwas höher und transparenter, da Aldi die reduzierten Produkte öffentlich auflistete.
Stephan Rüschen, Professor für Handelsmanagement, äußerte ebenfalls Zweifel an der Aktion. Er fand in einer Filiale in Düsseldorf nur rund 300 reduzierte Artikel und kritisierte die Kommunikation von Lidl als potenziell irreführend. Die Zahl 500 umfasse sowohl deutschlandweite als auch regionale Reduktionen, was nicht in jeder Filiale sichtbar sei.
Der Hintergrund dieser Aktion ist der harte Preiskampf im deutschen Lebensmittelhandel. Lidl versucht, Aldi als Preisführer herauszufordern. Doch dieser Wettbewerb führt offenbar zu kreativen Interpretationen des Begriffs „Rabatt“. Statt echter Preissenkungen zählen oft schon die Kombination aus bundesweiten und regionalen Aktionen, um auf eine große Zahl zu kommen.
Die Auswertung des Aktionsportals Marktguru zeigt, dass die Zahl klassischer Sonderangebote 2025 deutlich zurückgegangen ist. Besonders betroffen sind Produkte wie Milch, Butter, Kaffee und Fleisch, während bei Getränken weiterhin aggressiv geworben wird. Dies zeigt, dass der Preiskampf im Einzelhandel nicht nur um Rabatte, sondern auch um das Vertrauen der Verbraucher geführt wird.

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