STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Schweden zeigt, dass Mädchen ihre eigenen ADHS-Symptome besser erkennen als Jungen. Diese Erkenntnis könnte die Diagnose und Behandlung von ADHS bei Jugendlichen maßgeblich beeinflussen.
Eine aktuelle Studie aus Schweden hat aufgedeckt, dass Mädchen im Teenageralter ihre eigenen Symptome von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) besser erkennen als Jungen. Die Untersuchung, die in der Journal of Psychiatric Research veröffentlicht wurde, zeigt, dass Jungen dazu neigen, weniger Symptome zu berichten als von ihren Eltern und Kliniker festgestellt werden. Im Gegensatz dazu stimmen die Selbstberichte von Mädchen weitgehend mit den Einschätzungen ihrer Eltern und Kliniker überein.
ADHS ist eine neurodevelopmentale Störung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Sie ist durch anhaltende Muster von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität gekennzeichnet, die das tägliche Leben in verschiedenen Bereichen beeinträchtigen. Die Symptome treten oft erstmals in der Schule auf, wenn sie mit den Erwartungen und Regeln in Konflikt geraten. Obwohl ADHS häufig in der Kindheit diagnostiziert wird, bleibt die Störung oft bis ins Erwachsenenalter bestehen.
Die Studie, die von Matilda A. Frick und ihrem Team durchgeführt wurde, untersuchte 159 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die eine klinische Diagnose von ADHS erhalten hatten. Die Teilnehmer wurden aus psychiatrischen Ambulanzen für Kinder und Jugendliche in sieben Regionen Schwedens rekrutiert. Die Forscher sammelten Daten aus drei Quellen: Selbstbewertungen der Jugendlichen, Bewertungen der Eltern und klinische Einschätzungen.
Die Ergebnisse zeigten, dass Jungen dazu neigen, ihre Symptome zu unterschätzen, während Mädchen ein besseres Verständnis für ihre eigenen Symptome haben. Diese Diskrepanz könnte darauf zurückzuführen sein, dass die diagnostischen Kriterien für ADHS historisch gesehen stärker auf männliche Verhaltensmuster ausgerichtet sind. Die Forscher betonen, dass die Perspektiven der Jugendlichen bei der Diagnose von ADHS berücksichtigt werden sollten.
Die Studie wirft ein Licht auf die Komplexität der Selbstwahrnehmung von ADHS-Symptomen bei Jugendlichen. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Länder oder Kulturen übertragbar sind, da Berichts- und Selbstberichtstendenzen kulturell unterschiedlich sein können.
Diese Erkenntnisse könnten die Art und Weise, wie ADHS diagnostiziert und behandelt wird, erheblich beeinflussen, insbesondere in Bezug auf die Einbeziehung der Selbstwahrnehmung von Jugendlichen in den Diagnoseprozess. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, die diagnostischen Kriterien für ADHS weiter zu verfeinern und geschlechtsspezifische Unterschiede besser zu verstehen.
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