MALTA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die schnelle Vergabe von Krypto-Lizenzen in Malta hat in der Europäischen Union Besorgnis ausgelöst. Während die EU mit der Einführung der Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA) ein einheitliches Regelwerk für Kryptowährungen schaffen möchte, gibt es Bedenken, dass Malta die Lizenzen zu schnell und möglicherweise zu nachsichtig vergibt.
Die Europäische Union hat mit der Einführung der Markets in Crypto Assets Regulation (MiCA) ein umfassendes Regelwerk geschaffen, das darauf abzielt, den Kryptomarkt in den Mitgliedsstaaten zu regulieren. Ziel ist es, Investoren zu schützen, kriminelle Aktivitäten zu verhindern und sicherzustellen, dass Krypto-Unternehmen stabil, sicher und transparent agieren. Seit dem Inkrafttreten von MiCA im Dezember müssen alle Krypto-Unternehmen, die in der EU tätig sein wollen, eine Lizenz beantragen.
Um eine MiCA-Lizenz zu erhalten, müssen Krypto-Anbieter strenge Anforderungen erfüllen, darunter Anti-Geldwäsche (AML) und Know-Your-Customer (KYC) Vorschriften, eine starke Unternehmensführung und Risikomanagement sowie Cybersecurity-Anforderungen gemäß Artikel 60. Diese Maßnahmen sollen Vertrauen in den Markt schaffen und schlechte Akteure fernhalten. Trotz dieses strengen Prozesses gibt es Bedenken, dass die Umsetzung von MiCA in der EU nicht einheitlich erfolgt.
Malta hat sich als beliebtes Ziel für Krypto-Unternehmen etabliert, die MiCA-Lizenzen anstreben. Das Land begann, Anträge mehrere Monate vor vielen anderen EU-Staaten anzunehmen, was den Unternehmen die Möglichkeit gab, sich frühzeitig vorzubereiten. Digitale Vermögensanbieter wie OKX haben Niederlassungen in Malta registriert, und auch kleinere Unternehmen sind diesem Beispiel gefolgt. Mark Jennings, Leiter Europa bei Gemini, erklärte, dass Maltas früher Start den Unternehmen mehr Zeit gab, die notwendigen Teams und Infrastrukturen aufzubauen, um die MiCA-Anforderungen zu erfüllen.
Diese schnelle Lizenzvergabe hat jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Konsistenz und Fairness bei der Umsetzung von MiCA aufgeworfen. Marie-Anne Barbat-Layani, Leiterin der französischen Finanzmarktaufsicht (AMF), warnte, dass einige Länder möglicherweise zu schnell Genehmigungen erteilen, was zu einer ungleichmäßigen Durchsetzung der MiCA-Regeln führen könnte. Frankreich hat bisher nur eine MiCA-Lizenz erteilt und eine Übergangsfrist bis Juni 2026 verlängert, um den Unternehmen mehr Zeit zur vollständigen Einhaltung der neuen Regeln zu geben.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) untersucht derzeit, ob einige nationale Regulierungsbehörden die MiCA-Regeln zu nachsichtig anwenden. Bisher wurde jedoch kein spezifisches Land benannt. Rechtsexperten wie Anne Marechal, eine ehemalige Rechtsdirektorin bei der AMF, äußerten Bedenken über “Billigzulassungen”, die die Glaubwürdigkeit von Krypto-Unternehmen schädigen und das Vertrauen der Investoren verringern könnten.
Falls sich die Bedenken hinsichtlich Maltas Lizenzvergabe als wahr erweisen, könnte dies zu einer genaueren Prüfung der maltesischen Lizenzen führen. Krypto-Asset-Anbieter könnten das Vertrauen in das EU-System verlieren, was das Wachstum von Krypto- und Blockchain-Entwicklungen in Europa verlangsamen könnte. Dies könnte auch zu einer zentralisierten Genehmigungsstruktur führen. Obwohl Malta für viele Krypto-Unternehmen ein bevorzugter Standort bleibt, hält Deutschland die Spitzenposition bei den MiCA-Registrierungen.
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