LONDON (IT BOLTWISE) – Die Musikindustrie sieht sich einer neuen Bedrohung gegenüber: der Manipulation von Streaming-Diensten durch KI-generierte Tracks und Bot-Farmen. Während große Plattformen wie Spotify und Apple Music versuchen, gegen diese Praktiken vorzugehen, geraten unschuldige Indie-Künstler ins Visier.

Die Musikbranche steht vor einer großen Herausforderung: Die Manipulation von Streaming-Diensten durch KI-generierte Musik und Bot-Farmen nimmt zu. Diese Entwicklung bedroht insbesondere unabhängige Künstler, die oft unverschuldet in den Fokus geraten. Betrüger nutzen künstliche Intelligenz, um massenhaft Tracks zu erstellen und mit Hilfe von Bots oder Click-Farmen die Streaming-Zahlen künstlich in die Höhe zu treiben. Dies geschieht in der Hoffnung, die durch Streams generierten Tantiemen abzugreifen.
Spotify und Apple Music haben bereits Maßnahmen ergriffen, um gegen diese Praktiken vorzugehen. Spotify verhängt Geldstrafen gegen die schlimmsten Übeltäter und investiert in Technologien zur Erkennung und Bekämpfung künstlicher Streaming-Aktivitäten. Apple Music behauptet, dass weniger als 1% aller Streams auf ihrer Plattform manipuliert sind. Dennoch wird geschätzt, dass jährlich Hunderte Millionen Dollar durch solche betrügerischen Aktivitäten verloren gehen.
Die niedrigen Eintrittsbarrieren für Musiker, die ihre Musik auf Streaming-Diensten veröffentlichen können, gelten auch für Betrüger. Dies hat dazu geführt, dass die Musikindustrie den Kampf gegen diese Manipulationen intensiviert hat. Allerdings führen automatisierte Erkennungssysteme oft dazu, dass auch unschuldige Künstler betroffen sind. Ihre Musik wird fälschlicherweise als manipuliert eingestuft und offline genommen.
Darren Owen von der Musikvertriebsfirma Fuga berichtet, dass Streaming-Betrug seit 2021 stark zugenommen hat. Fuga nutzt KI und maschinelles Lernen, um verdächtige Streaming-Muster zu identifizieren. Besonders in Ländern wie Indien, Vietnam und Teilen Osteuropas sind Click-Farmen aktiv, die von organisierten Kriminellen betrieben werden.
Ein weiteres Problem ist die Manipulation von Playlists. Künstler wie Matthew Whiteside mussten feststellen, dass ihre Musik in manipulierte Playlists aufgenommen wurde, was zu ungewollten Takedowns führte. Die Kosten und der Aufwand, die Musik erneut hochzuladen, sind für viele kleine Künstler nicht tragbar.
Streaming-Dienste und Distributoren erkennen mittlerweile, dass es eher um die Eindämmung als um die vollständige Eliminierung des Problems geht. Neue Betrugsmethoden zielen darauf ab, viele Tracks in geringem Umfang zu manipulieren, um unter dem Radar zu bleiben. Dies könnte zu einer Zweiklassengesellschaft im Streaming führen, bei der kleinere Künstler auf alternative Plattformen wie Bandcamp ausweichen.

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