LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Fortschritt für die Materialwissenschaften hat ein interdisziplinäres Forschungsteam der Empa die atomaren Geheimnisse von amorphem Aluminiumoxid gelüftet. Durch den Einsatz von maschinellem Lernen und innovativen Experimenten konnten die Forschenden die komplexe Struktur dieses Materials erstmals präzise modellieren.
Amorphes Aluminiumoxid ist ein Material, das trotz seiner weit verbreiteten Anwendung in der Industrie auf atomarer Ebene bisher wenig verstanden wurde. Ein Forschungsteam der Empa hat nun einen Durchbruch erzielt, indem es die ungeordnete Struktur dieses Materials mit Hilfe von maschinellem Lernen und experimentellen Daten modellierte. Diese Erkenntnisse könnten die Tür zu neuen Anwendungen in der High-Tech-Industrie öffnen.
Aluminiumoxid ist in der Materialwissenschaft gut bekannt, insbesondere in seiner kristallinen Form, die in Mineralien wie Korund vorkommt. Die amorphe Variante hingegen, die keine regelmäßige atomare Struktur aufweist, stellt eine Herausforderung dar. Diese Form des Aluminiumoxids ist besonders interessant für Anwendungen, die eine gleichmäßige Schutzbeschichtung erfordern, wie etwa in der Elektronik oder in der chemischen Industrie.
Die Empa-Forscher, unter der Leitung von Vladyslav Turlo, haben ein Modell entwickelt, das die atomare Anordnung in amorphen Al2O3-Schichten beschreibt. Dieses Modell kombiniert experimentelle Daten mit Hochleistungssimulationen und maschinellem Lernen, um die Verteilung von Wasserstoffatomen im Material zu verstehen. Wasserstoff, ein schwer zu messendes Element, beeinflusst die Materialeigenschaften erheblich, indem es die Dichte des Aluminiumoxids verändert.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Forschung ist das Potenzial von amorphem Aluminiumoxid in der Herstellung von grünem Wasserstoff. Die Fähigkeit, Wasserstoff effizient von Sauerstoff zu trennen, ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Filtermaterialien. Das neue Modell der Empa bietet Einblicke, wie der Wasserstoffgehalt die Diffusion von gasförmigem Wasserstoff begünstigt, was für die Entwicklung von Wasserstoffmembranen von großer Bedeutung ist.
Die Ergebnisse dieser Forschung wurden in der Fachzeitschrift „npj Computational Materials“ veröffentlicht und könnten weitreichende Auswirkungen auf die Materialwissenschaft haben. Durch die genaue Simulation amorpher Materialien wird es möglich, deren Eigenschaften gezielt zu optimieren und neue Anwendungen zu erschließen. Die Empa-Forscher planen, ihre Erkenntnisse auf andere amorphe Materialien zu übertragen, um deren Potenzial voll auszuschöpfen.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Bauprojektleiter Technische Gebäudeausrüstung (TGA) für KI- Rechenzentrumprojekte (m/w/d); HN oder B

Dozent Tourismusmanagement Tech und KI (m/w/d)

Projektmanager (m/w/d) Normung Künstliche Intelligenz

Werkstudent*in Datenanwendungen & KI

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Maschinelles Lernen entschlüsselt atomare Geheimnisse von Aluminiumoxid" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Maschinelles Lernen entschlüsselt atomare Geheimnisse von Aluminiumoxid" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Maschinelles Lernen entschlüsselt atomare Geheimnisse von Aluminiumoxid« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!