MENLO PARK / LONDON (IT BOLTWISE) – Meta hat sich entschieden, den freiwilligen Verhaltenskodex der EU für generative KI-Modelle nicht zu unterzeichnen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Innovationskraft europäischer Unternehmen haben.

Meta hat kürzlich bekannt gegeben, dass es den freiwilligen Verhaltenskodex der Europäischen Union für generative KI-Modelle nicht unterzeichnen wird. Diese Entscheidung wurde von Joel Kaplan, Metas Vizepräsident für globale Angelegenheiten, auf LinkedIn verkündet. Kaplan argumentiert, dass der Kodex rechtliche Unsicherheiten schafft und über die bestehenden Vorschriften des europäischen KI-Gesetzes hinausgeht, was die Innovationskraft europäischer Unternehmen bedrohen könnte.
Die Ablehnung des Kodex durch Meta ist besonders bemerkenswert, da das Unternehmen plant, in der EU verstärkt auf eigene KI-Dienste zu setzen. Insbesondere offene Sprachmodelle wie Llama 3 sollen über eigene Plattformen sowie in Kooperationen mit Hardwarepartnern und Cloudanbietern zum Einsatz kommen. Diese Strategieänderung deutet darauf hin, dass Meta auf politische Konfrontation setzt, anstatt wie andere Unternehmen auf partnerschaftliche Regulierung.
Ein weiterer Grund für Metas Entscheidung ist die potenzielle Belastung für das Open-Source-Modell des Unternehmens. Die Regeln des Kodex würden es deutlich aufwendiger machen, quelloffene Modelle zu veröffentlichen und zu dokumentieren. Dies könnte kleinere Entwickler abschrecken, die sich die Auflagen nicht leisten könnten. Meta setzt daher darauf, nur das gesetzlich Vorgeschriebene zu erfüllen und dies möglichst flexibel zu interpretieren.
Der Verhaltenskodex ist Teil der Umsetzungsstrategie des europäischen AI Act, der im Juni 2024 verabschiedet wurde. Ab August 2025 gelten für sogenannte General Purpose AI strengere Regeln, darunter Transparenzpflichten für Trainingsdaten, Schutzmaßnahmen für Urheberrechte und Risikomanagementprozesse. Während andere Anbieter wie Microsoft und OpenAI den Kodex als pragmatischen Zwischenschritt begrüßen, positioniert sich Meta klar gegen die Linie der EU-Kommission.
Die Entscheidung von Meta könnte erhebliche Auswirkungen auf den Zugang des Unternehmens zum europäischen Markt haben. Da der Kodex auf Freiwilligkeit beruht, bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen Meta und der EU entwickeln werden. Die Diskussion um die Regulierung von KI-Modellen in Europa wird sicherlich weitergehen, und Metas Haltung könnte andere Unternehmen ermutigen, ebenfalls eine kritischere Position einzunehmen.

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