LONDON (IT BOLTWISE) – Microsoft hat ein dringendes Sicherheitsupdate für SharePoint veröffentlicht, um eine aktiv ausgenutzte Sicherheitslücke zu schließen, die in laufenden Cyberangriffen verwendet wird.

Microsoft hat kürzlich ein wichtiges Sicherheitsupdate für SharePoint veröffentlicht, das eine kritische Sicherheitslücke adressiert, die von Cyberkriminellen aktiv ausgenutzt wird. Diese Schwachstelle, bekannt als CVE-2025-53770, ermöglicht es Angreifern, durch die Deserialisierung von nicht vertrauenswürdigen Daten in On-Premise-Versionen von Microsoft SharePoint Server eine Remote-Code-Ausführung durchzuführen. Mit einem CVSS-Score von 9,8 wird die Bedrohung als äußerst schwerwiegend eingestuft.
Zusätzlich zu dieser Schwachstelle hat Microsoft auch eine Spoofing-Schwachstelle (CVE-2025-53771) in SharePoint offengelegt, die von einem anonymen Forscher entdeckt wurde. Diese Schwachstelle, die einen CVSS-Score von 6,3 aufweist, ermöglicht es einem autorisierten Angreifer, über ein Netzwerk Spoofing-Angriffe durchzuführen. Beide Schwachstellen betreffen ausschließlich On-Premise-Versionen von SharePoint und haben keine Auswirkungen auf SharePoint Online in Microsoft 365.
Um die Risiken zu minimieren, empfiehlt Microsoft den Kunden, die neuesten Sicherheitsupdates zu installieren und sicherzustellen, dass die Antimalware Scan Interface (AMSI) aktiviert ist. Darüber hinaus sollten die ASP.NET-Maschinenschlüssel von SharePoint Server rotiert und der Internet Information Services (IIS) auf allen SharePoint-Servern neu gestartet werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Sicherheit der Systeme zu gewährleisten.
Die Bedrohung durch diese Schwachstellen ist erheblich, da Angreifer in der Lage sind, Identitätskontrollen wie Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Single Sign-On (SSO) zu umgehen, um privilegierten Zugriff zu erlangen. Einmal im System, exfiltrieren sie sensible Daten, installieren persistente Hintertüren und stehlen kryptografische Schlüssel. Diese Angriffe haben bereits mindestens 54 Organisationen betroffen, darunter Banken, Universitäten und Regierungsbehörden.
Die US-amerikanische Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) hat CVE-2025-53770 in ihren Katalog der bekannten ausgenutzten Schwachstellen aufgenommen und fordert Bundesbehörden auf, die Patches bis zum 21. Juli 2025 zu implementieren. Auch Palo Alto Networks Unit 42 verfolgt diese Bedrohungskampagne und warnt vor den Risiken für Regierungen, Schulen und große Unternehmen.
Experten raten Organisationen, die On-Premise-Versionen von Microsoft SharePoint betreiben, dringend dazu, die erforderlichen Patches sofort anzuwenden, alle kryptografischen Materialien zu rotieren und Incident-Response-Maßnahmen zu ergreifen. Ein vorübergehender Schutz könnte darin bestehen, SharePoint vom Internet zu trennen, bis ein vollständiger Schutz gewährleistet ist.


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