BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro nimmt Fahrt auf. Während die SPD auf eine schnelle Umsetzung drängt, warnen Ökonomen vor möglichen negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Die Debatte um den Mindestlohn in Deutschland hat erneut an Fahrt aufgenommen, da die SPD eine Erhöhung auf 15 Euro bis 2026 anstrebt. Diese Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die wirtschaftliche Lage angespannt ist und die Arbeitslosenzahlen steigen. Die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 führte nicht zu den befürchteten massiven Arbeitsplatzverlusten, doch die aktuelle Situation ist komplexer.
Ökonomen wie Christian Dustmann weisen darauf hin, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen heute anders sind als bei der Einführung des Mindestlohns. Damals stabilisierte sich der Arbeitsmarkt, und viele fanden schnell neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Heute jedoch könnte eine drastische Erhöhung der Lohnuntergrenze zu einem Rückgang der Beschäftigung führen, insbesondere in weniger produktiven Branchen.
Besonders betroffen wären der Mittelstand und die Saisonarbeit. Der Bauernverband fordert bereits Ausnahmen für Saisonarbeiter, da der Obstanbau sonst vielerorts unrentabel würde. Auch der Einzelhandel sieht sich durch steigende Energiekosten und eine sinkende Konsumlaune unter Druck gesetzt und fordert eine Nullrunde bei der Mindestlohnerhöhung.
Für die SPD ist der Mindestlohn ein Prestigeprojekt, das bereits 2022 durch eine Erhöhung auf 12 Euro an Bedeutung gewann. Der Deutsche Gewerkschaftsbund unterstützt die Forderung nach 15 Euro, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmer von ihrer Arbeit leben können. Doch Kritiker warnen vor einem politischen Bieterwettbewerb, der die Mindestlohnkommission entmachtet und die Löhne von der Produktivitätsentwicklung entkoppelt.
Marcel Thum vom ifo-Institut sieht die Gefahr, dass eine zu schnelle Erhöhung des Mindestlohns vor allem in Regionen und Branchen negative Auswirkungen haben könnte, in denen die Arbeitgeber keine Marktmacht mehr besitzen. Hier könnte die Lohnhöhe darüber entscheiden, ob ein Betrieb seine Mitarbeiter halten kann.
Die Diskussion um den Mindestlohn wirft grundlegende Fragen auf: Soll der Lohn an die Leistung gekoppelt sein, oder geht es um eine existenzsichernde Bezahlung? Diese Fragen sind nicht neu, doch die Antworten darauf könnten die Zukunft des deutschen Arbeitsmarktes maßgeblich beeinflussen.
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